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DARSTELLUNGEN DER SUḪÄER UND WEITERER NACHBARN DER ASSYRER IM 9. JH. 1. TEIL

Published online by Cambridge University Press:  25 September 2018

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Abstract

Representations of foreigners in their strange attire have a long tradition in the Ancient Near East. While the Assyrian Empire was expanding during the early first millennium BC, the Assyrian kings ‒ with the help of skilled and even inspired craftsmen – attached a growing importance to the differentiation of their near neighbours and people further away. The palace reliefs of Assurnaṣirpal were of excellent craftsmanship, the garments, the hair-styles, the beards and the surrounding landscape were carefully rendered, quite often in every minute detail. Through these details the meaning of the ‘images’ became fully understandable to the well informed Assyrian viewer. Foreign people were not merely enemies, they were people in their own right.

Type
Research Article
Information
IRAQ , Volume 80 , December 2018 , pp. 35 - 62
Copyright
Copyright © The British Institute for the Study of Iraq 2018 

Schon 1918 hat Olmstead kenntnisreich, wenn auch nach heutigen Maßstäben nicht völlig korrekt, die Annalen des Assurnaṣirpal und die Reliefs im Thronsaal seines Nordwest-Palasts in Nimrud einander gegenübergestellt. Er konnte überzeugend darlegen, daß auf einer der Reliefplatten (B 17, vgl. Anm. 40) die Episode aus der 6. Kampagne dargestellt ist, bei der Kudurru, der Herrscher von Suḫu sich durch den Euphrat schwimmend der Verfolgung durch assyrische Soldaten entzieht (Olmstead Reference Olmstead1918: 242). Wäfler hat dann (Reference Wäfler1975: 238–241) in seiner Behandlung der „Nicht-Assyrer“ die Erkenntnis von Olmstead und die inschriftlich gesicherten Darstellungen der Tributbringer auf dem Schwarze Obelisken des Salmanassar zum Ausgangspunkt seiner Behandlung der Suḫäer genommen. Grundlegend, wenn auch kurz, hat Reade Reference Reade1985 das Relief mit der Kudurru-Episode und die weiteren Kriegsdarstellungen im Thronsaal in den Ablauf der Kampagnen eingeordnet.Footnote 1 Durch die Publikation der Bronzetore von Balawat des Assurnaṣirpal (Barnett u.a. Reference Barnett, Curtis, Davies, Howard, Walker, Curtis and Tallis2008) haben sich die bisher spärlichen inschriftlich gesicherten Suḫäer-Darstellungen und mit diesen die seltenen bildlichen Belege der Thronwagen wesentlich vermehrt, so dass eine erneute Betrachtung lohnend scheint.Footnote 2 In ihrer Dissertation hat Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 271‒285) diese Tore bei ihrer Behandlung der Suḫäer zwar schon berücksichtigt, sie setzt sich allerdings mit den Deutungen von Wäfler und Reade kaum auseinander, weist lediglich die schon von Reade Reference Reade1985 korrigierten Deutungen von Winter (vgl. Anm. 1) zurück.

Während Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 251) zwar durchaus die Fülle der “authentic details” bei der Darstellung von Fremden erkennt, warnt sie dennoch vor “a too-literal reading”. Demgegenüber hat Reade (Reference Reade1979: 31) schon zusammenfassend überzeugend dargelegt, daß “the most straightforward and effective way, however, of making a picture both interestingly relevant and self-explanatory, was to ensure that all participants were recognizable, with the right dress, the right hair, and the right objects associated with them.” Dieser Erkennbarkeit der Nachbarn der Assyrer auf den Darstellungen des 9. Jh.s nachzugehen, ist Ziel dieses Artikels.

Auch wenn methodisch nicht ganz korrekt, soll zunächst auf die jüngeren Fremdendarstellungen des Salmanassar III., eingegangen werden, da aus seiner Zeit besonders viele mit Beischriften versehen sind. Es zeigt sich, daß sie in vielen Details durchaus mit denen der nicht wesentlich älteren Darstellungen aus der Zeit des Assurnaṣirpal übereinstimmen. Es ist daher sinnvoll, beide Komplexe ‒ mit aller Vorsicht ‒ parallel zu behandeln.

Exkurs zu den Gewändern

Da die Gewänder, besonders die Mäntel mit all ihren Varianten, eine besondere Rolle spielen bei der Charakterisierung unterschiedlicher Völker, wird zunächst eine kurze Übersicht über die unterschiedlichen Gewandtypen gegeben.

Hemd

Sowohl die vornehmen Assyrer wie ihre Nachbarn tragen das lange Hemd mit unterem Fransensaum, die Soldaten, Lastenträger und Tierführer hingegen das kurze Hemd. Über das Hemd können unterschiedliche Überwürfe geschlungen werden.

Der lange Mantel

Bei Fremden: Der lange Mantel wird stets von den vornehmen Turbanträgern getragen, seltener von den Haarbandträgern. Er beginnt an der linken Schulter und führt über den Rücken unter dem rechten Arm wiederum zur linken Schulter; der letzte Zipfel ist über die Schulter nach hinten geworfen, oft ist er deutlich zu sehen, manchmal aber auch vernachlässigt.

Bei Mantelträgern in der Ansicht nach links (Abb. 3. 18–20) sind zwei Säume angegeben, die parallel von der linken Schulter ausgehend vor dem Körper herabführen; bei der Ansicht nach rechts hingegen variiert die Darstellungsweise: Die häufigste Variante a zeigt ebenfalls die beiden Vertikalsäume, so daß der Manteltyp in beiden Ansichten gleichermaßen erkennbar ist, so z.B. auf allen drei Balawat-Toren. Dies ist die Darstellungsweise, die sich dann durchsetzt.Footnote 3 Auf älteren Darstellungen ist nur der Saum vor der rechten Körperhälfte zu sehen (Variante b), der sich zur linken Schulter hinzieht, so z.B. bei den Fremden auf der Thronraumfassade des Nordwest-Palastes (Abb. 18), aber auch noch vereinzelt bei Salmanassar, z.B. bei der dritten Chaldäerdelegation auf seiner Thronbasis (Abb. 6). Eine seltenere Variante c dazu findet sich vereinzelt zur Zeit des Assurnaṣirpal (Abb. 17): Der umgeschlagene Teil des Tuchs unter dem rechten Arm erscheint wie üblich, der untere Saum führt jedoch nur wenig nach oben, zieht sich um den Körper und verschwindet in Kniehöhe.Footnote 4

Beim assyrischen Herrscher

Die bei Fremden übliche Manteldrapierung entspricht weitgehend derjenigen des Herrschermantels,Footnote 5 der jedoch nicht an der linken Schulter, sondern über der linken Hüfte beginnt; der erste Fransenzipfel ist über der rechten Hüfte in den Gürtel gesteckt, er ist nur bei den Darstellungen nach rechts zu sehen (Abb. 1, Schalgewand 1).Footnote 6 Bei der Profilansicht nach rechts findet sich Variante a bei den Darstellungen des Assurnaṣirpal nicht, bei Salmanassar nur ausnahmsweise;Footnote 7 die Variante b zeigen die nicht kriegerischen Darstellungen der Reliefs des Nordwest-Palastes und mit einer Ausnahme (vgl. Anm. 7) die Darstellungen des Salmanassar;Footnote 8 die offenbar ältere Variante c ist wiederum nur vereinzelt bei Assurnaṣirpal belegt, auf seinen Balawat-Toren und bei der einzigen Manteldarstellung auf Reliefs im historischen Kontext (Abb. 15).

Abb. 1 Nordwest-Palast G 10 (Budge Reference Budge1914: Taf. 35)

Der Fransenschal

Bei den assyrischen Beamten wird er einmal um die Hüften geschlungen und über die linke Schulter geführt (Abb. 1, Schalgewand 3Footnote 9). Bei den Tributbringern von Sūḫu auf dem schwarzen Obelisken (Abb. 2) wird dieser Schal von einem Gürtel gehalten; das Ende, vom Rücken her über die linke Schulter geführt, hängt dann vorne über der linken Hüfte herab. In vereinfachter Form, nur lose über die Schulter geworfen, tritt er bei den beiden ersten Delegationen der Chaldäer auf der Thronbasis auf (Abb. 5). Da man auf den Bronzebändern des Assurnaṣirpal bei den Assyrern den kurzen Fransenschal meist nicht mehr erkennen kann, läßt sich auch bei den Fremden kaum feststellen, ob sie einen Schal über dem Hemd trugen. Nur bei den Suḫäern auf Tempel-Tor R 6 könnte man einen kurzen Schal vermuten.Footnote 10

Abb. 2 Schwarzer Obelisk, Tribut von Suḫu (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 C4)

Abb. 3 Schwarzer Obelisk, Tribut von Israel (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 C2)

Darstellungen zur Zeit des Salmanassar III, Schwarzer Obelisk, Thronbasis, Bronzetor von Balawat Schwarzer Obelisk, Thronbasis, Bronzetor von Balawat.

Haarbandträger. Auf dem Schwarzen Obelisken ist im 4. Register auf drei Seiten, durch die Inschrift bezeichnet, der Tribut von Sūḫu dargestellt (Abb. 2);Footnote 11 auf der Vorderseite, unter den beiden Darstellungen des Herrschers, jagen zwei Löwen einen Hirsch in mit Laubbäumen bestandenem Gelände, sicherlich ein Bild der günstigen Jagdgründe am mittleren Euphrat.Footnote 12

Die Tributbringer tragen eine Frisur, die derjenigen der Assyrer, Babylonier, Chaldäer und anderer naher Nachbarn der Assyrer auf den Darstellungen des Salmanassar entspricht: Das Haar fällt halblang hinter den Ohren auf die Schultern und endet in einem lockigen Bausch. Im Unterschied zu den Assyrern tragen sie ein sich vorne verbreiterndes Haarband,Footnote 13 wie es z.B. auf der Thronbasis bei den Chaldäern (diese teilweise jedoch mit dicken Einzellocken!) (Abb. 5. 6) und bei den Babyloniern (Abb. 4) belegt ist.Footnote 14

Abb. 4 Thronbasis des Salmanassar, Begegnung des assyrischen und babylonischen Herrschers (Mallowan Reference Mallowan1966b: Abb. 371d)

Abb. 5 Thronbasis des Salmanassar, Tribut der Chaldäer, 1. und 2. Delegation (Mallowan Reference Mallowan1966b: Abb. 371 g)

Auf den Bronzestreifen der Tore von Balawat läßt sich das Haarband nicht immer klar erkennen, ist aber bei der Frisur mit gelocktem Nackenbausch, wie sie viele Fremde tragen, anzunehmen: Unqi,Footnote 15 Bīt-Adini,Footnote 16 Gilzanu,Footnote 17 Hama,Footnote 18 Bīt-Agusi,Footnote 19 Bīt-Dakkūri,Footnote 20 Nähe der TigrisquelleFootnote 21 (zu den Belegen auf den Toren des Assurnaṣirpal s.u.).

Gemeinsam ist Babyloniern, manchen Chaldäern und in vielen Fällen auch den Assyrern das schlichte gegürtete Hemd ohne Überwurf. Das zeigt sich besonders anschaulich auf dem Relief an der Front der Thronbasis bei dem Treffen des Salmanassar und des Marduk-zākir-šumi von Babylon mit ihrem Gefolge (Abb. 4): Der babylonische Herrscher im Mantel Variante a mit Bordürensäumen ‒ nicht fransengesäumt wie beim assyrischen Mantel des SalmanassarFootnote 22 ‒, sein Gefolge im schlichten Hemd,Footnote 23 während das Gefolge des assyrischen Herrschers darüber den Fransenschal (Schalgewand 3) geschlungen hat.

Auf dem Balawat-Tor des Salmanassar ist das schlichte lange Hemd ohne Mantel als Tracht der Vornehmen nur bei den Herren aus Bīt-Dakkūri belegt (vgl. auch Anm. 27).Footnote 24 Babylonier sind auf den Bronzebändern nicht dargestellt.

Die Suḫäer hingegen zeichnen sich auf dem Schwarzen Obelisken durch einen schmalen, nahezu bandartigen Schal aus, der allerdings nur hier belegt ist (Abb. 2); er verläuft sehr ähnlich wie das Schalgewand 3 der Assyrer (s.o.). Die Strichelung dieses Schals gibt, wie bei allen Gewändern auf dem Schwarzen Obelisken, Fransen an, die sich deutlich von den Gewandsäumen der anderen Fremden auf dem Schwarzen Obelisken absetzen. Eine Angleichung an die assyrische Tracht (Schalgewand 3) scheint daher beabsichtigt.

Die Inschrift der Thronbasis nennt über den Darstellungen Tribute von Unqi und von zwei Chaldäerfürsten, von Bīt-Dakkūri und Bīt-Amukāni. Bei der Darstellung des chaldäischen Tributs sind es jedoch drei Delegationen, die jeweils von Vornehmen mit geballt erhobenen Händen angeführt werden. Die Anführer aller drei Delegationen tragen das Haarband mit seitlich kurz herabhängendem Bandende, das weitere Gefolge das einfache Haarband. Im Unterschied zu den sonst bordürengerahmten Gewändern der Fremden sind auch hier ihre Umhänge fransengesäumt wie bei den Assyrern. Bei den beiden ersten Delegationen,Footnote 25 wohl denen von Bīt-Dakkūri und Bīt-Amukāni, ist es jedoch nicht der Mantel, sondern der lose geschlungene Fransenschal (Abb. 5).Footnote 26 Die dritte Delegation (Abb. 6), deren Namen hier zwar nicht genannt ist, jedoch mit der von Bīt-Jakin, das in anderen Inschriften zusammen mit Bīt-Dakkūri und Bīt-Amukāni erwähnt wird,Footnote 27 identifiziert werden könnte, trägt den üblichen Fremdenmantel Variante b.

Abb. 6 Thronbasis des Salmanassar, Tribut der Chaldäer, 3. Delegation (Mallowan Reference Mallowan1966b: Abb. 371f)

Turbanträger

Turbanträger, die auf den ersten Blick durch diese Kopfbedeckung und ihre in einem Schopf hochgebundenen Haare als Fremde erkennbar sind, tragen hingegen stets den langen Mantel (Abb. 3); bei sorgfältigen Darstellungen ist er deutlich von Bordüren gesäumt (Gilzanu, Unqi, Israel, Sidon, Karkemiš);Footnote 28 nur die beiden Herrscher in Proskynese auf dem Schwarzen Obelisken (Gilzanu und Israel) sind wohl wegen ihrer demütigen Stellung ohne Mantel wiedergegeben, im Gegensatz zu den ihnen folgenden Tributbringern.

Ungewöhnlich sind jedoch einige der Darstellungen von Leuten von Unqi und von Gilzanu. Sie sind die einzigen Mantelträger, die einerseits mit Haarband,Footnote 29 andererseits aber auch mit Turban (vgl. Anm. 28) dargestellt werden.Footnote 30 Auf dem Schwarzen Obelisken kommen sogar im untersten Register nebeneinander Leute von Unqi vor, die einen Turban, Bordürenmantel und Schnabelschuhe (Vorderseite) oder ein Haarband, Bordürenmantel und Schnabelschuhe (beide Seiten) oder die Tracht von Sūḫu, ohne Schuhe(!) (Rückseite) tragen.Footnote 31 Wie die gemischten Frisuren in diesem Fries zu verstehen sind, bleibt fraglich (s.u. zu Thronraumfassade des Nordwest-Palastes).Footnote 32

Daß die Leute von Gilzanu trotz ihrer Nähe zu Urartu anders dargestellt/behandelt wurden als die nackten, behelmten und besonders bestraften UrartäerFootnote 33 oder auch die nahezu kahlköpfigen Leute von Šubria,Footnote 34 könnte daran liegen, daß sie nicht als die wilden im Bergland besiegten Fremden auftreten, sondern als Tributbringer, mit denen die Assyrer wirtschaftlichen Kontakt pflegtenFootnote 35 und die man daher unter die zwar entfernteren, aber nicht wilden Fremden einordnete, deren Aussehen jedoch nicht einem festen Schema unterworfen war. Der lange Mantel war für sie naheliegend, die Kopfbedeckung auf dem Schwarzen Obelisken ist jedoch eher merkwürdig, da der Turban sonst auf westlichere Gegenden beschränkt war.Footnote 36

Zusammenfassung

Haarbandfrisur und Hemd zeichnen bei Salmanassar die nächsten Nachbarn der Assyrer aus (Babylonien, Sūḫu, Bīt-Dakkūri); selten tragen sie den assyrisierenden kurzen Beamtenschal über dem Hemd, sehr deutlich bei Sūḫu auf dem Schwarzen Obelisken (eventuell ebenfalls bei Sūḫu auf den Balawat-Toren des Assurnaṣirpal), bei Bīt-Dakkūri auf dem Balawat-Tor Band XI, abgewandelt bei Bīt-Dakkūri und Bīt-Amukāni auf der Thronbasis. Haarbandträger mit Mantel Variante a sind offenbar etwas entferntere Nachbarn;Footnote 37 so unterscheiden sich die entfernteren oder weniger bekannten Chaldäer von Bīt-Jakin durch diesen Mantel von den Chaldäern von Bīt-Dakkūri und Bīt-Amukāni. Vor Salmanassar scheint diese Tracht häufiger belegt (vgl. unten zu Nordwest-Palast, West Wing und Thronraumfassade, Rassam-Obelisk).

Die Haarbandträger tragen, wenn überhaupt Schuhwerk angegeben ist, wie die Assyrer Sandalen (zu Ausnahmen vgl. Anm. 32. 66). Daß die Leute von Sūḫu, die in ihrer Tracht besonders den Assyrern angeglichen sind, auf dem Schwarzen Obelisken als einzige keine Schuhe tragen, ist merkwürdig.

Fest geprägt, zumindest seit Assur-bēl-kala (Broken Obelisk)Footnote 38 ist jedoch, wie schon Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 111 f.) dargelegt hat, das Bild der Bewohner der Levante und Syriens: Sie tragen den fremdartigen Turban und dazu stets den Mantel, oft mit capeartigem Gewandzipfel; für welche weiteren Gegenden diese Tracht dann ebenfalls zur Charakterisierung benutzt wurde, schwankt offenbar bei Salmanassar noch. Turbanträger tragen stets, wenn das Schuhwerk erkennbar ist, Schnabelschuhe.

Darstellungen zur Zeit des Assurnaṣirpal II

Nordwest-Palast, Thronsaal.Footnote 39

Wie schon zu Anfang erwähnt, war es Olmstead,Footnote 40 der als erster eine Begebenheit aus Assurnaṣirpals 6. Feldzug mit einem Relief des Thronsaales (B 17 oben) des Nordwest-Palastes zusammenbrachte, auf dem drei Schwimmer sich unter dem Angriff zweier assyrischer Bogenschützen zu einer Stadt im Wasser retten (Abb. 7. 9): Assurnaṣirpal berichtet, daß Kudurru, der Statthalter (LÚ.GAR.KUR/šakin māti) von Sūḫu, nach der Eroberung von Sūru sich zusammen mit 70 seiner Krieger in den Euphrat stürzte, um sein Leben zu retten.Footnote 41 Wäfler (Reference Wäfler1975: 239f.) hat dies aufgegriffen; Reade kam offenbar unabhängig von Olmstead zu dieser Erkenntnis.Footnote 42

Abb. 7 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 18–17 (Meuszińsky Reference Meuszyński1981: Taf. 1)

Abb. 8 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 18 oben (Budge Reference Budge1914: Taf. 13 oben)

Abb. 9 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 17 oben (Budge Reference Budge1914: Taf. 13 unten)

Diese Schwimmer-Szene gibt eindeutig eine bestimmte historische Situation wieder. Bemerkenswert ist, daß hier die Übermacht der Assyrer nur in wenigen Details zum Ausdruck kommt: Die Feinde fliehen, nur einer ist von Pfeilen getroffen, sie entziehen sich jedoch den assyrischen Soldaten und erreichen offensichtlich die rettende Stadt, die außerhalb der Reichweite der assyrischen Angreifer liegt. Am ehesten handelt es sich hier um Anat, das ja mitten im Wasser liegt und nach der Eroberung von Sūru als nächste sichere Zuflucht dienen konnte. Wie der Krieger auf der Zinne mit Bogen in der Linken und Pfeilen in der Rechten deutlich macht, ist diese Stadt zunächst auch keineswegs bedroht. Daß hier der ‚Hauptverteidiger‘ von Anat in dieser Pose dargestellt wird, ist erstaunlich, denn mit Bogen und Pfeilen in der Hand wird sonst der assyrische Herrscher dargestellt ‒ allerdings sind die Pfeilspitzen nach der Schlacht nach oben gerichtet. Nun bleibt ja Kudurru nach der rettenden Flucht weiterhin Herrscher seines Landes, wenn er auch zunächst, zumindest nach der Aussage des Tempel-Tors von Balawat, Band L6 und R1, Tribut nach Assyrien lieferte (vgl. Teil 2). Entscheidende Aussage dieses Bildes ist dennoch die Flucht vor assyrischen Soldaten, also die Niederlage des Kudurru.

Auch auf diesem Relief stimmen Frisur und langes Hemd der Flüchtlinge mit dem Erscheinungsbild der Assyrer überein. Da das Gefolge des assyrischen Herrschers auf diesen Reliefs mit Kampf- und Jagddarstellungen (B 18. 17) nicht den Fransenschal trägt, ist ein entsprechender Überwurf auch bei den schwimmenden Suḫäern nicht zu erwarten.

Das vorne breitere Haarband ist bei Schwimmern und Verteidigern auf der Mauer deutlich angegeben. Lang herabhängende Bandenden, die an die Tänie des assyrischen Herrschers und seines Feldherrn erinnern (vgl. Anm. 13), kennzeichnen auch bei den Suḫäern herausragende Personen, wie den Stadtfürsten auf der Zinne und einen der Schwimmer. Einer der Schwimmer ist bartlos, also ein LÚ.SAG (ša rē ši), eventuell mit Beutel über der Schulter? Dieser Schwimmer ist eindeutig nicht der Herrscher. Der einzige, der keine Schwimmhilfe braucht, schwimmt über den beiden anderen; er erreicht wohl als erster die Stadt, ist als einziger von Pfeilen getroffen; er trägt als einziger einen leicht schräg gestutzten Bart, er trägt als einziger keinen Ohrring. Der von den Pfeilen Getroffene setzt sich also von den beiden anderen ab. Der Schwimmer mit der langen Tänie entspricht ganz dem Bild eines assyrischen oder babylonischen Vornehmen ‒ wie auch der Hauptverteidiger auf der Zinne ‒ und ist so am ehesten mit Kudurru zu identifizieren, von dessen Verwundung durch Pfeile ja in den Annalen auch nicht die Rede ist.

Daß der Verwundete als einziger keine Schwimmhilfe braucht, könnte darauf hindeuten, daß er zu einer mit dem Wasser vertrauten Bevölkerungsgruppe gehört, die wie auf den Reliefs mit der Euphratüberquerung B 11‒9 (unten) als Spezialisten bei Wasserüberquerungen eingesetzt wird (s. dazu unten mit Abb. 14).

Neben zwei nicht zu bestimmenden Laubbäumen wächst eine Palme, die meist auf Babylonien hinweist und hier zum südlichsten Punkt der 6. Kampagne paßt (Bleibtreu Reference Bleibtreu1980: 24‒28). Da bei den Orthostaten B 20‒17 im Gegensatz zu allen anderen Orthostatenfolgen das obere und das untere Bild zusammengehören (Abb. 7), wie klar aus Stier- und Löwenjagdplatten hervorgeht, ist anzunehmen, daß B 18 und B 17, die unten eine fortlaufende Szene zeigen, auch oben inhaltlich zusammengehören, wie auch Reade und andere schon vorgeschlagen habenFootnote 43: oben auf B 18 (Abb. 8) die Eroberung von Sūru, das von Suḫäern mit langem Bart und vorne breitem HaarbandFootnote 44 verteidigt wird, darauf folgend die Flucht durch den Euphrat nach Anat (Abb. 9) und unten der Herrscher als Sieger mit den Gefangenen und der Beute, wie sie in den Annalen aufgezählt wird (Abb. 10. 11).Footnote 45

Abb. 10 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 18 unten (Budge Reference Budge1914: Taf. 20 oben)

Abb. 11 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 17 unten (Budge Reference Budge1914: Taf. 20 unten)

Die Gefangenen sind deutlich in ihrem Rang unterschieden; der vorderste, der einzeln vorgeführt wird, trägt das lange Hemd mit dem breiten Gürtel wie die Assyrer vor ihm, ebenso deren Frisur und langen Bart und einen bescheidenen Ohrring, jedoch das für die nächsten Nachbarn der Assyrer spezielle Haarband. Der zweite ist dargestellt wie die sog. assyrischen Eunuchen,Footnote 46 jedoch ebenfalls mit dem vorne breiteren Haarband mit kurzen Enden.Footnote 47 Die beiden letzten Gefangenen tragen nur das kurze Hemd wie auch die assyrischen Soldaten, aber wiederum das Haarband, das sie als Fremde kennzeichnet (ohne herabhängende Bandenden). Die Rangfolge der Assyrer spiegelt sich hier bei den Gefangenen in den unterschiedlich langen Hemden wider. Ob diese Gefangenen tatsächlich Suḫäer sind, ist jedoch nicht sicher, denn diese wurden von starken Hilfstruppen des babylonischen Herrschers unterstützt. In seinen Annalen (Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 20) erwähnt Assurnaṣirpal als Gefangene namentlich Zabdānu, den Bruder des babylonischen Herrschers, und Bēl-apla-iddina, den LÚ.ḪAL (bārû), den Truppenführer (a-lik pa-an ÉRIN.ḪI.A.MEŠ-šú-nu); darauf hat auch schon Reade (Reference Reade1985: 212) hingewiesen. Der Bärtige wäre dann Zabdānu, der Unbärtige der bārû;Footnote 48 die beiden einfachen Soldaten verkörpern die 3000 gefangenen Kämpfer, im Feld oben ‚schwebt‘ die Beute.

Da die Feinde der Assyrer in Kampfhandlungen bei Assurnaṣirpal nie mit Helm wiedergegeben sind – mit Ausnahme der Bergbewohner (Anm. 83) ‒, kann es sich bei dem sich vor dem Herrscher Niederwerfenden nur um einen Assyrer handeln (Abb. 10).Footnote 49

Reliefs B 11‒B3 (Abb. 12) geben ebenfalls einen Feldzug des Assurnaṣirpal gegen Euphrat-Bewohner wieder, die gleich dargestellt sind wie die Bewohner von Sūḫu. Im oberen und im unteren Register sind es drei ‚Bildfolgen‘, in denen der Herrscher jeweils ein Mal erscheint. Oben: 11‒8 offene Feldschlacht; 7‒5 triumphale Rückkehr ins Lager; 4‒3 Eroberung einer Stadt mit Bäumen am Wasser (eventuell dem Triumph vorausgehend). Unten: 11‒9 Flußüberquerung; 8‒5/Mitte Vorführung von Gefangenen; 5/Mitte‒3 Eroberung einer Stadt am Wasser.Footnote 50

Abb. 12 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 11–3 (Meuszińsky Reference Meuszyński1981: Taf. 2)

Da hier die Flußüberquerung so prominent ins Bild gebracht wurde, handelt es sich, wie schon Reade (Reference Reade1985: 212) vorgeschlagen hat,Footnote 51 am ehesten um den 7. Feldzug, bei dem Assurnaṣirpal nach einer Rebellion im Land Laqê, der Stadt Ḫindanu und im Land Sūḫu erstmals den Euphrat überschritten hat (Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 26‒50). In Sūru (Laqê/Bīt-Ḫalupê) baute er Schiffe, dann ging er weiter linkseuphratisch erobernd vor, auf der Höhe von Ḫaridu (Sūḫu) erfolgte die Euphratüberquerung, dann rechtseuphratisch die Eroberung der Städte von Ḫaridu bis Kipinu (Grenze Sūḫu zu Laqê). Einer der Rebellenführer, Azi-ili, ein LÚ.GAR (šaknu) von Laqê, entzieht sich Assurnaṣirpal endgültig durch Flucht.Footnote 52 Ilâ, ein na-si-ku (Scheich) von Laqê, wird nach Assyrien gebracht. Assurnaṣirpal macht reiche Beute und empfängt auch Tribut. Der Rebell Ḫemti-ili bleibt auf seinem Thron. Danach jagt Assurnaṣirpal Stiere und Strauße am Euphrat.Footnote 53 So weit die Annalen.

Auf den Reliefs wird neben den Kampfhandlungen und der Euphratüberquerung als Folge des Kampfes in der Mitte oben (B 7‒5) die Rückkehr ins Lager mit speziellen Gefangenen und den Siegesritualen wiedergegeben, unten hingegen der Herrscher, wie er die Gefangenen empfängt, die mitsamt Vieh aus der eroberten Stadt kommen.Footnote 54 Da im Bericht des 7. Feldzugs die Stadteroberungen nicht einzeln aufgeführt werden, sondern nur als Städte von Laqê und Sūḫu bis hin zu Kipinu erwähnt sind, sollten entgegen Reade (Reference Reade1985: 212) die beiden am Wasser liegenden eroberten Städte auch nicht benannt werden.Footnote 55

Die feindlichen Soldaten, im Bodenkampf und auf den Zinnen als Verteidiger, unterscheiden sich von den assyrischen nur durch die Kopfbedeckung: die Assyrer mit Helm, die Feinde mit dem Haarband. Sie tragen alle die gleiche Bewaffnung, auch die Bärte sind bei den assyrischen Soldaten und den Feinden teils lang und gerade abschließend, teils kürzer und spitz zulaufend (Abb. 13). Bei der Flußüberquerung sind einige Schwimmer und einer der beiden Männer, die das Boot des Herrschers an Land ziehen, deutlich mit Haarbändern gekennzeichnet (Abb. 14), es handelt sich wohl um Einwohner dieser Gegend, die sich mit Schiffen, dem Navigieren und Überqueren des Flusses auskannten, also am ehesten um Bewohner von Laqê.

Abb. 13 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 3 oben (Budge Reference Budge1914: Taf. 18 oben)

Abb. 14 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 10 unten (Budge Reference Budge1914: Taf. 21 unten)

Zwei Mal werden in diesen Sequenzen vornehme Gefangene vorgeführt, die nicht in der kurzen Kriegstracht der Kämpfer der Schlachtszenen erscheinen, sondern im langen Hemd: Die Gefangenen auf B 6 unten sind leider nur fragmentarisch erhalten, die Rekonstruktion mit zwei Einführenden hintereinander ist problematisch. Von keinem der Gefangenen ist der Unterkörper erhalten. Die Köpfe zeigen alle den langen Bart und das Haarband (Abb. 15).Footnote 56

Abb. 15 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 7–6 (Meuszińsky Reference Meuszyński1981: Taf. 2,3)

Auf B 7‒6 oben ist die triumphale Rückkehr des Herrschers dargestellt, dem hier die Gefangenen vorausgehen (Abb. 16), über denen sich die Szene eines Rituals mit Musik und Tanz(?) abspielt. Die ausgewählten vier Gefangenen mit dem für die Region üblichen Haarband stehen gestaffelt nebeneinander: Die mittleren tragen spitze Bärte, die äußeren lange; im Gegensatz zu der in Kombination mit dem Haarband üblichen Frisur mit lockigem Haarbausch im Nacken sind bei diesen Gefangenen die in den Nacken fallenden Haare in einige dicke Locken gebündelt. Diese Abweichungen von der sonst bei vornehmen Assyrern und deren Nachbarn üblichen Haar- und Barttracht sind bei diesen vier Gefangenen so deutlich herausgearbeitet, dass sie sicherlich beabsichtigt waren. Bei der Schwimmerszene diente die Barttracht zur Unterscheidung des Herrschers, seines ša rē ši und des dritten Schwimmers, eventuell ein lokaler Anführer. Bei diesen vier vornehmen Gefangenen weisen die auffallenden Bärte und merkwürdigen Nackenlocken noch deutlicher auf lokale Vornehme (Scheichs/nasīkāni),Footnote 57 die nicht der babylonischen oder assyrischen Haarmode folgten.Footnote 58 Hier könnten die vier als Stellvertreter für die Gefangenen dieser Kampagne gegen Sūḫu, Laqê und ḪindanuFootnote 59 stehen, die außerordentlich zahlreich waren. Namentlich genannt wird Ilâ, der „Scheich“ (nasīku) von Laqê, der nach Assur verbracht wurde.Footnote 60

Abb. 16 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 7 oben (Budge Reference Budge1914: Taf. 16 oben, Ausschnitt)

Auf diesen Thronsaalreliefs werden landschaftliche Elemente zur Kenntlichmachung der geographischen Lage der Kriegsszenen eingesetzt.Footnote 61 Besonders deutlich ist dies bei der Schwimmerszene gelungen, da die Zufluchtsstadt ja wirklich im Wasser liegt und durch Schwimmen erreicht werden muß, die Vegetation auf eine südliche Gegend hinweist (Abb. 9). Die ausführliche Darstellung der Flußüberquerung hingegen ist nur über die Annalentexte einzuordnen, die eindeutig auf den Euphrat hinweisen, weitere identifizierende landschaftliche Elemente fehlen; ebenso bei der dazugehörigen eroberten Stadt im unteren Register, bei der nur das Wasser auf die Euphratregion verweist und das Beutevieh auf eine landwirtschaftlich genutzte Gegend. Die Stadtbelagerung darüber (B 4‒3) findet in einer Gegend mit Sträuchern statt, wiederum an einem Fluß (Abb. 13).Footnote 62 Das Flußmotiv zieht sich so über fast alle hier besprochenen Reliefs hin.

Auf der Nordseite des Thronsaal haben sich nur zwei Reliefs erhalten (B 28‒27 unten), beide mit Fremden mit Turban im Kampf um eine am Wasser gelegene Stadt.Footnote 63

Nordwest-Palast, West Wing

Auch bei den Reliefs aus dem West Wing des Nordwest-Palastes (Paley/Sobolewski Reference Paley and Sobolewski1987: Taf. 5) spielen die Feinde mit Haarband ein prominente Rolle; WFL 20 und 21 oben: assyrische Streitwagen fahren über die gefallenen Feinde hinweg; WFL 20 und 21 (Abb. 17) unten: Belagerung einer Stadt, die von Haarbandträgern verteidigt wird und aus der ‚Vornehme‘ mit Haarband im Mantel Variante c herausgeführt werden (ohne Sandalen, vgl. Anm. 67); dazu gehören wohl auch WFL 18 und 22 unten. Turbanträger im üblichen langen Mantel erscheinen auf WFL 27 als Tributbringer.

Abb. 17 WFL 21, Nordwestpalast (Barnett/Falkner Reference Barnett and Falkner1962: Taf. 124)

Thronraumfassade des Nordwest-Palastes

An der Thronraumfassade Abschnitte D und E sind unterschiedliche Delegationen dargestellt.Footnote 64 Rechts und links des Durchgangs c (Abb. 18) sind es jeweils drei Männer; eine Zuordnung dieser Figuren zu bestimmten Ländern ist schwierig. Es sind zwar von allen Männern die Füße mit der unteren Partie des Gewandes erhalten, jedoch nur einer der Köpfe mit Oberkörper (E 3)Footnote 65 und ein weiteres Oberkörperfragment (E 4). Der Kopf zeigt die übliche Frisur mit vorne sich verbreiterndem Haarband, das Gewand ist jeweils das Hemd mit langem Mantel, beim Profil nach rechts als Variante b. Es handelt sich jeweils um zwei Schnabelschuhträger, gefolgt von einem Sandalenträger, wobei die Sandalenträger von Layard als Gabenbringer gezeichnet wurden, die Schnabelschuhträger als Anführer mit erhobenen Händen, von denen der vordere mit kürzerem Bart jeweils kleiner ist (vgl. Anm. 25). Die Gabenbringer müßten demnach zu einer anderen ‚Gruppe‘ gehören als die Anführer.

Abb. 18 Thronraumfassade E 1–4, Nordwest-Palast (Meuszińsky Reference Meuszyński1981: Taf. 6)

Die Tracht der beiden Anführer ‒ Haarband, Mantel und Schnabelschuhe ‒ ist sehr selten belegt, die Schnabelschuhe deuten auf westliche und nordwestliche Nachbarn.Footnote 66 Sandalenträger im langen Mantel sind die Tributbringer auf dem Rassam-Obelisken (s.u.), zur Zeit des Salmanassar sind es lediglich die Chaldäer der dritten Delegation auf dem Thronpodest.Footnote 67

Einheitlicher ist der Zug an Eingang d (Abb. 19); auf den jenseits des Eingangs stehenden Herrscher bewegen sich neun Männer mit Turban, Mantel und Schnabelschuhen zu (nur der Affenführer mit Haarband). Auffallend ist, daß es sich offensichtlich um mehrere Delegationen handelt: 1. Platte (D 5), ein Anführer mit erhobenen Händen, gefolgt von einem Stabträger mit Tablett; 2. Platte (D 6), ein Anführer mit erhobenen Händen, gefolgt von einem Tablettträger im kurzen Mantel; 3. Platte (D 7), ein Anführer mit erhobenen Händen, gefolgt von einem Affenführer mit Haarband und kürzerem Bart (Abb. 20);Footnote 68 4. Platte (D 8), drei Anführer mit erhobenen Händen, der vorderste klein, aber bärtig, der mittlere sehr groß mit längerem Bart, der dritte etwas kleiner, es folgt kein Tributbringer.

Abb. 19 Thronraumfassade D 4–8, Nordwest-Palast (Meuszińsky Reference Meuszyński1981: Taf. 5)

Abb. 20 Thronraumfassade D 7, Nordwest-Palast (Budge Reference Budge1914: Taf. 28)

Sowohl bei E 1‒4 wie bei D 5‒8 überwiegen die Anführer. Dies verstärkt den Eindruck, daß es sich an der Fassade nicht um bestimmte historische Ereignisse handelt, sondern um ein ‚Bild‘ der unterschiedlichen fremden Bevölkerungsgruppen, die Assurnaṣirpal in seinem Machtbereich vereinte: am Eingang d um vier Delegationen aus dem Westen und am Eingang c um zwei weitere Delegationen, deren Herkunft unklar ist, deren Haarbandfrisur und die Sandalen der Gabenträger auf die nähere Umgebung Assyriens hindeuten, die Schnabelschuhe hingegen auf entferntere, keinesfalls südlichere Gegenden.

Die Qualität dieser Reliefs ist ganz hervorragend, vgl. z.B. die gut erhaltenen Köpfe der Platte D 8 und die naturnahe Darstellung der Affen. Die Details der Gewänder, die Kopfbedeckungen und das Schuhwerk sind daher sicherlich als Erkennungsmerkmale ernst zu nehmen, auch wenn wir sie bisher noch nicht korrekt lesen können.

Rassam-Obelisk

Auf Grund der Inschrift wird dieser von Reade aus vielen Bruchstücken rekonstruierte Obelisk Assurnaṣirpal zugeschrieben. Er zeigt ausschließlich Tributszenen, die jedoch nicht mit den Textpassagen korreliert werden können.Footnote 69

Die Tributbringer tragen ‒ mit einer Ausnahme ‒ das HaarbandFootnote 70 und meist den langen Mantel,Footnote 71 bei dem der über die linke Schulter geworfene Gewandzipfel sehr deutlich dargestellt ist;Footnote 72 sie tragen eindeutig keine Schnabelschuhe (Abb. 21).

Abb. 21 Rassam-Obelisk (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 138 f)

Diese Kombination findet sich bei Assurnaṣirpal zwar selten, ist aber auf der Thronraumfassade E und WFL 21 (Abb. 17. 18) ebenfalls bei Tributbringern belegt.Footnote 73 Daß auf den Balawat-Toren des Assurnaṣirpal unter den zahlreichen Tributbringern keine Haarbandträger im Mantel erscheinen (s.u.), ist bemerkenswert. Da sowohl auf dem älteren Broken Obelisk, eventuell auch auf älteren Obeliskenfragmenten aus Assur (Orlamünde Reference Orlamünde2011: Taf 18. 50), wie auch später vereinzelt bei Salmanassar (vgl. Anm. 37) diese Tracht durchaus belegt ist, muß den Handwerkern des Assurnaṣirpal diese Trachtvariante vertraut gewesen sein; auch auf Elfenbeinen erscheint sie (jedoch jeweils mit Schnabelschuhen kombiniert) als Unterscheidungsmerkmal gegenüber den Turbanträgern (vgl. Anm. 32).

Nimmt man die Darstellungsweise auf den Balawat-Toren ernst, muß es sich um Tributbringer handeln, die auf diesen Toren keine Rolle spielten.Footnote 74 Die Unsicherheit bei der Tracht der Leute von Unqi (vgl. Anm. 30, wie sie bei Salmanassar zu beobachten ist, könnte allerdings auch bei Assurnaṣirpal vorgeherrscht haben, für eine Gegend, in der Leute mit Turban und Mantel, mit Haarband und Mantel, Sandalenträger und Schnabelschuhträger eng benachbart waren (zur ähnlichen Problematik bei der Tracht von Karkemiš vgl. Anm. 88).

Balawat-Tore des Assurnaṣirpal

Auf den Bändern des Palast-Tores (Barnett u.a. Reference Barnett, Curtis, Davies, Howard, Walker, Curtis and Tallis2008) lassen sich folgende Themen unterscheiden: 1. Jagd gegen Löwen (Baliḫ) und Stiere (Euphrat), jeweils auf den beiden Mittelstreifen; 2. Kampf zu beiden Seiten einer sich ergebenden Stadt, ebenfalls weitgehend symmetrisch angeordnet (L2. 3. 7; R2. 3. 7 Tribut); 3. ebenfalls symmetrisch verteilt der ‚Triumphzug‘ des Herrschers mit Musikkapelle und Gefangenen, der sich auf eine Stadt zubewegt (L8; R8); 4. Vorführung von Tributbringern vor den König unter Sonnenschirm;Footnote 75 5. Vorführung von Gefangenen vor den König unter Baldachin (L6; R1).

Auf dem Tempel-Tor fehlen die Gefangenenzüge; die wenigen Kampfszenen sind symmetrisch angeordnet (L2. 7; R2. 7). Auf allen anderen Bändern (Ausnahme R5) stehen sich Tributszenen gegenüber. Dabei sind die außergewöhnlichen phönikischen Tribute L4. 5 und R4 mit der Angabe der Landschaft ‒ eine Stadt im Meer, zwei Boote setzen über ‒ in der Mitte angeordnet, vergleichbar der Jagd in der Landschaft auf dem Palast-Tor.

Städte (s. dazu auch Teil 2)

Bei einer Musterung der Stadtdarstellungen auf den Toren des Assurnaṣirpal muß man feststellen, daß alle Städte weitgehend einheitlich dargestellt sind, sowohl die, die erobert werden, wie die, aus denen Gefangene abtransportiert werden,Footnote 76 wie auch manche, vor denen Assurnaṣirpal den Tribut entgegennimmt.Footnote 77 Nur wenige bedeutende Städte werden durch Besonderheiten hervorgehoben.

Fremde Städte erscheinen in den Kampfszenen meist auf etwas höheren Hügeln und sind entsprechend kleiner dargestellt,Footnote 78 mit Ausnahme von Ulluba,Footnote 79 einer offensichtlich wichtigen, wenn auch sonst unbekannten Stadt des Sangara von Ḫatti auf Palast-Tor L3, die größer mit drei Türmen charakterisiert ist.

Während bei den Kampfszenen das Bild die umkämpfte Stadt nicht erkennbar macht, ist bei einigen Herkunftsorten der Tributzüge jedoch eine Charakterisierung beabsichtigt: So die phönikischen Städte, die zwar in ihrer einfachen Anlage sich nicht von den anderen unterscheiden, jedoch mitten im Meer liegen, dadurch klar erkennbar sind und keine Beischrift benötigen (Temepeltor L4. 5. R4).

Bei den Städten, vor denen Assurnaṣirpal den Tribut empfängt, handelt es sich jedoch stets um größere mehrtürmige Anlagen. Teilweise deutlich an einem Fluß gelegen, stehen sie meist auf einer sehr niedrigen Erhöhung.Footnote 80 Daß es sich bei diesen Städten durchaus auch um assyrische handelt (Bär Reference Bär1996: 11‒16), geht aus der Beischrift zur Stadtdarstellung von Balawat auf Tempel-Tor R1 (Abb. 22a) hervor: URU im-gur-dEN.LÍL ma-da-tu ša ku-dur-ri ša KUR su-ḫi.

Abb. 22a Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 1 (Ausschnitt)

Abb. 22b Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, L 6 (Ausschnitt)

Abb. 22c Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 6 (Ausschnitt)

Abb. 22d Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 3 (Ausschnitt)

Um Residenzstädte wird es sich wohl auch bei Tempel-Tor L6 und R6 (Abb. 22b.c) handeln, da im Unterschied zu allen anderen Städten ihre Tore mit Laibungstieren versehen sind. Daß eine Stadt/ein Palast durch Lamassu charakterisiert wird, ist ungewöhnlich. Diese Besonderheit und die Lage der Stadt/des Palastes an einem deutlich hervorgehobenen Fluß sollten beim Betrachter sicherlich die Assoziation mit einer der wichtigsten Residenzen hervorrufen. Da das Tempel-Tor sicherlich erst nach der 9. Kampagne (Mittelmeerkampagne, 875–867?) angefertigt wurde (zur Datierung der Tore vgl. Teil 2), war zu dieser Zeit der Palastbau in Nimrud schon weit fortgeschritten.Footnote 81 Sicherlich war damals allgemein bekannt, daß Nimrud mit seinem neuen Palast zur prächtigsten Residenz des assyrischen Reiches ausgebaut wurde; der Anfertigung der Laibungstiere kam dabei auf Grund ihrer kolossalen Erscheinung und des aufwendigen Transports eine hervorragende Rolle zu. Wenn nun eine assyrische Stadt im Unterschied zu allen anderen mit Laibungstieren charakterisiert wurde, verbanden die damaligen Betrachter diese Darstellung wohl am ehesten mit Nimrud, eine Beischrift war dann nicht nötig.Footnote 82

Auf Tempel-Tor R3 (Abb. 22d) ist nur noch Sūḫu zu lesen. Es handelt sich um die aufwendigste Stadtdarstellung, jedoch ohne Lamassu; der Mittelteil der Stadtanlage mit den erhöhten Türmen erhebt sich auf einem separaten Hügel, ebenso der rechte Anbau, während der linke auf ebenem Untergrund steht. Ob damit angedeutet werden soll, daß diese Stadt auf hügeligem Gelände liegt? Jedenfalls ist mit dieser aufwendigen Stadtanlage sicher eine bestimmte Residenzstadt gemeint; bei einem Tribut aus Sūḫu wohl am ehesten eine in Assyrien selbst, eventuell das hochgelegene Assur? Vergleichbare Darstellungen fehlen bei Salmanassar, da sich bei ihm alles Geschehen während der Feldzüge außerhalb Assyriens abspielt.

Darstellungsweise der Nichtassyrer

Teilweise entsprechen die Darstellungen der Nicht-Assyrer auf den Toren des Assurnaṣirpal denen bei Salmanassar, wie Wäfler sie Reference Wäfler1975 typologisiert hat und wie sie teilweise auch auf den erhaltenen Reliefs des Nordwest-Palastes dargestellt sind.

1. Nackte behelmte Bergvölker.Footnote 83 ‒ 2. Männer mit Turbanen, entweder im langen Mantel mit SchnabelschuhenFootnote 84 oder als Kämpfer im kurzen Rock oder als nackte Gefangene. ‒ 3. Männer mit ‚assyrischer‘ Haartracht, ohne Kopfbedeckung, wahrscheinlich mit Haarband bei unterschiedlich langen Bärten. Diese Haar- und Barttracht ist auf diesen Bronzebänder meist nicht genauer zu erkennen, ein Vergleich mit den differenzierten Darstellungen der Reliefs ist daher nicht möglich. In Tributszenen tragen sie nie den langen Mantel, sondern das lange Hemd,Footnote 85 einfachere Lastenträger auch den kurzen Rock,Footnote 86 wie auch die Soldaten in Kampfszenen.Footnote 87 Gefangene dieses Typs sind nicht dargestellt.

Fünf Mal ist auf dem Palast-Tor Ḫatti erwähnt, dargestellt sind Kämpfer im kurzen Rock und Turban (L3. 6. 8; R1. 8). Auf dem Tempel-Tor L1 ist der Tribut von Karkemiš dargestellt mit Tributbringern im Hemd mit Haarband; beide Toponyme scheinen nach den Annalen austauschbar,Footnote 88 so daß unerklärlich bleibt, warum auf Tempel-Tor L1 die Tributbringer von Karkemiš nicht mit Turban und Mantel dargestellt sind wie die Leute aus Ḫatti, sondern mit Haarband und Hemd wie die benachbarten Leute aus Bīt-Adini.

Schlussbemerkungen

Wenn Reade (Reference Reade1979: 31) davon ausgeht, daß die Erkennbarkeit des Dargestellten gewährleistet sein muß, stellt sich natürlich zunächst die Frage für wen. Sehr überzeugend haben sowohl erFootnote 89 und nochmals eingehend CifarelliFootnote 90 ausgeführt, daß die Dekoration neuassyrischer Paläste in erster Linie auf die Bewohner dieser Paläste ausgerichtet war, nicht etwa auf fremde Besucher, wie oft angenommen wurde.Footnote 91 Für die Charakterisierung der Nachbarn der Assyrer war also entscheidend, daß die mit dem Hof vertrauten Assyrer sie erkannten.

Die Lesbarkeit des Ablaufs der Szenen war Voraussetzung: Auf den Bronze-Toren des Assurnaṣirpal erscheint der Herrscher in jedem Band ein Mal; es handelt sich um eine Abfolge, die bei Tribut- und Gefangenenzügen von einem Ende zum anderen verläuft, oder bei den Kampfszenen sich um einen Mittelpunkt gruppiert; auf dem Tor des Salmanassar werden Kampf- und Gefangenen- oder Tributszenen auch in einem Band kombiniert. Die Lesbarkeit des Geschehens auf diesen Bändern war somit gewährleistet, ebenso wie auf der Thronbasis und manchen Obelisken mit umlaufenden Friesen. Bei den Orthostaten des Assurnaṣirpal ist die ‚Kampagne‘ meist in Einzelsequenzen aufgeteilt, die dann jedoch zu einem Tableau zusammengefaßt sind, so daß der Betrachter mehr gefordert ist, um den Ablauf oder auch die Zusammenhänge der Szenen zu erfassen. So ist die Mittelszene auf den Platten B 7 und 8 ‒ oben der Einzug des Herrschers ins Lager und darunter die Vorführung der Gefangenen ‒ als Ziel- und Mittelpunkt mehrerer Szenen einer ausführlich dargestellten kriegerischen Unternehmung zu betrachten.Footnote 92

Zahlreiche erläuternde Beischriften machen deutlich, daß diesen Szenen bestimmte historische Ereignisse zu Grunde liegen, auch wenn es sich nicht um in unserem Sinne realistische Wiedergaben handelt (Reade Reference Reade1979a: 31f.), das Geschehen eventuell auch stark verändert wurde im Hinblick auf größere bildliche Wirkung. Daß die sich stets wiederholenden Tribut-, Gefangenen- und Kampfszenen nicht in allen Details als getreue Wiedergaben eines jeweils speziellen Ereignisses zu lesen sind, zeigt ihre Einförmigkeit, besonders bei den Tributzügen mit ihren wenig abwechslungsreichen Gaben. In Einzelfällen mag es sich auch exemplarisch um den Bildtypus ‚fremde Delegationen‘ ohne genauere Zuordnung zu einem speziellen Ereignis handeln, wie z.B. auf der Thronraumfassade (s.o).

Zahlreiche Details, die Menschen, Architektur und Landschaft charakterisieren, sind jedoch so sorgfältig ausgeführt, daß man sie als wichtige Indizien für die Erkennbarkeit des Dargestellten werten muß. Um diese Details und ihre Aussagekraft und damit um das Interesse an den ‚Fremden und ihrer Umwelt‘ ging es hier.

Viele der Städte, besonders die assyrischen, hat man so weit erkennbar gemacht, wie man das vermochte oder sie zumindest in einer Weise dargestellt, daß der Betrachter sie an Hand einzelner Merkmale identifizieren konnte. Wie oben erwähnt, sind es nicht realistische Wiedergaben der Architektur, sondern Unterschiede in deren Größe oder auch die Besonderheiten der Lage, wie Städte auf hohen oder niedrigen Hügeln, an Wasserläufen oder sogar mitten im Wasser gelegen oder auch die umgebende Vegetation.

Schon auf dem Weißen Obelisken ist der Palast des Herrschers von Bäumen und Wasser umgeben,Footnote 93 ebenso auf dem Rassam-Obelisken; auf dem Tempel-Tor fehlen zwar die Bäume um den Palast (L6. R6), das Wasser ist jedoch deutlich hervorgehoben. Von den Bäumen lassen sich auf Darstellungen des 9. Jh.s vor allem die Palmen erkennen, bei anderen ist für uns die Erkennbarkeit schwierig; wahrscheinlich waren die damaligen Betrachter jedoch mit der Darstellungskonvention der Vegetation vertraut. Auf den Jagdstreifen des Palast-Tores nehmen die Pflanzen einen besonders großen Raum ein und sollen die Flußlandschaft charakterisieren (Wicke Reference Wicke2013: 163). Schematischere Pflanzen finden sich schon auf dem Weißen Obelisken als Umfeld der Herdentiere und des Zeltes der Herdenbesitzer (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: 132c).

Sowohl Reade (Reference Reade1979b: 52‒57) wie auch CifarelliFootnote 94 sind auf die Tradition der Fremdendarstellungen, die sich bis in mittelassyrische Zeit zurückverfolgen läßt, eingegangen. Eine grobe Ordnung in westliche Nachbarn mit für Assyrer unüblichen Mänteln und Kopfbedeckungen und ‚nahe‘ Nachbarn mit Haarband, die sich kaum von den Assyrern unterscheiden, ist schon auf dem Broken Obelisk (vgl. Anm. 38) erkennbar; Bergvölker werden schon seit dem 3. Jt. durch besonderes Schuhwerk, auffallende Frisuren, teilweise auch Fellmäntel charakterisiert.Footnote 95

Meist wird das Interesse der Assyrer an den Nicht-Assyrern nicht allzu hoch eingeschätzt. Selbst Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 276) unterstellt den Assyrern zur Zeit des Assurnaṣirpal “lack of curiosity about, and knowledge of, its neighbors”. Andererseits hat gerade sie mit ihrer sorgfältigen Analyse der “Cultural difference in visual and verbal expression of Assyrian ideology in the reign of Aššurnasirpal II” ‒ so der Titel ihrer Monographie ‒ ein sehr differenziertes Bild gezeichnet. In den Annalen findet sie Hinweise, daß die Beziehungen zwischen Assyrern und Nicht-Assyrern “more bilateral than might have been ideologically acceptable” waren (1995: 185). Cifarellis (Reference Cifarelli1995: 227f.) Vorstellungen zu Alterität, die eine Elimination des „Anderen“ fordert, und deren durch und durch negativen Aspekte durchziehen dennoch ihre Monographie von Anfang bis Ende. Schachner (Reference Schachner2007: 198f.) geht weniger voreingenommen dieser Frage nach und weist auch auf erwünschte Assimilitationsbestrebungen hin, die jedoch im Bildmaterial auf Grund der dargestellten Themen nicht zum Ausdruck kommen können.

Bei der Auswertung des Bildmaterials legt Cifarelli allerdings weniger Wert auf die Antiquaria, die in vorliegender Abhandlung im Vordergrund standen, als auf die ihrer Meinung nach stets negativ konnotierte Haltung der Fremden, im Kampf, als Gefangene und als Tributbringer.Footnote 96 Die Gesten und die Körperhaltungen, die Cifarelli beschreibt, lassen sich zwar meist nur an Fremden belegen, ob sie jedoch auf Fremdheit hinweisen, ist keineswegs ersichtlich.Footnote 97

In der Feldschlacht werden zwar, wie stets auf altorientalischen Darstellungen, die Feinde nur als Unterlegene dargestellt, um Gnade flehend, fliehend, zusammenbrechend oder letztlich tot, nach der Schlacht dann als Gefangene. Daß Fremde in Kämpfen stets als Feiglinge dargestellt sind, läßt sich so pauschal jedoch nicht sagen, da sie durchaus auch in schon verlorener Position noch aufrecht kämpfen und sich verteidigen (B 10. 11 oben), vor allem die Verteidiger auf den Zinnen sind äußerst wehrhaft (B 3 oben, B 4 unten). Daß sie letztlich unterliegen, ist selbstverständlich, denn siegreich sind in schriftlichen und bildlichen Quellen des Alten Orients stets nur die Berichterstatter.

Der demütig gekrümmten Haltung der Gefangenen und Tributbringer, sehr deutlich ausgeprägt bei den vornehmen Anführern der Tributzüge gegenüber dem assyrischen Herrscher, schenkt Cifarelli besonderes Augenmerk. Sie läßt sich bei Assyrern kaum nachweisen,Footnote 98 allerdings fehlen Darstellungen von demütig bittend vor den Herrscher tretenden Assyrern.

Diese Haltung der Fremden bringt jedoch in erster Linie ihre Situation gegenüber dem Herrscher zum Ausdruck, weniger ihre Fremdartigkeit. So ist zum Beispiel Proskynese,Footnote 99 die beim fremden Herrscher eine deutliche Erniedrigung vor dem übermächtigen Assyrer ausdrückt,Footnote 100 ebenso bei dessen assyrischen Untertanen belegt, bei behelmten (Abb. 10)Footnote 101 und bei unbehelmten.Footnote 102 Fremdheit drückt Proskynese also keinesfalls aus.

Auch Cifarellis (Reference Cifarelli1995: 308f.) Ausführungen zu den fremden Frauen als erniedrigt oder auch geradezu “immodest” überzeugen nicht. Die vorne bis zum Knie hochgerafften Röcke können keinesfalls als erniedrigende Entblößung gedeutet werden, sondern dienen sicherlich der besseren Bewegungsfreiheit, wie bei der phönikischen Prinzessin oder Herrscherin auf dem Tor des Salmanassar, Band III;Footnote 103 so wie z.B. auch Assurbanipal beim Kampf gegen den Löwen und auch auf dem Pferd reitend den langen Rock vorne nach oben gerafft hat, aber vom Pferd abgestiegen nach erfolgreich erledigter Jagd den Rock wieder herabläßt (Barnett Reference Barnett1976: Taf. 46‒52).

Es ist bemerkenswert, daß auf neuassyrischen Reliefs, die doch vor allem die Macht des assyrischen Herrschers und die Übermacht seines Heeres über alle Fremden zum Ausdruck bringen, dennoch Platz bleibt für kleinere Details, die auch die Fremden in ihrer Würde wiedergeben. Völlig gleichberechtigt, wenn auch deutlich in anderer Herrschertracht, steht der babylonische Herrscher dem assyrischen auf der Thronbasis des Salmanassar gegenüber (vgl. Anm. 22; Abb. 4), nun galt ja Babylonien auch nicht als Fremdland, aber durchaus oft als feindliches Land, feindlich war nicht immer fremd.

Auch die Suḫäer nehmen einen besonderen Platz ein. Zu Recht nimmt Cifarelli deutliche Unterschiede in der Wiedergabe der näheren oder ferneren Fremden an. Ihre Beobachtung, daß die benachbarten Suḫäer eine weniger gebeugte Haltung einnehmenFootnote 104 als die anderen Tributbringer, hält einer Überprüfung jedoch nicht stand, denn bei den Delegationen von Sūḫu fehlen die stets deutlich gebeugten Anführer mit erhobenen Händen. Viel deutlicher zeigt sich jedoch, wie oben dargelegt, die wenig fremde Darstellung der Suḫäer an ihrer Tracht. So tragen sie teilweise einen dem assyrischen Fransenschal (Schalgewand 3) angeglichenen Überwurf, wie auch die südlich angrenzenden Nachbarn, die Chaldäer von Bīt-Amukāni und Bīt-Dakkūri in einem vergleichbaren einfach geschlungenen Mantel erscheinen, eine Tracht, die sonst bei Fremden nicht belegt ist.

Eine sehr differenzierte Wiedergabe der Suḫäer zeigt sich auch bei der Kudurru-Episode: bei den Schwimmern (s.o.) und auch bei dem Hauptverteidiger mit machtvoll gehaltenem Pfeil und Bogen auf den Zinnen seiner nicht bedrohten Stadt. Auch die Hierarchie, wie sie bei den assyrischen Würdenträgern zum Ausdruck kommt, wird z.B. bei den Suḫäern (Babyloniern) widergespiegelt. So wird auch in den Annalen des Assurnaṣirpal der Herrscher von Sūḫu nicht nasīku genannt, sondern LÚ.GAR (šaknu) (vgl. Anm. 57).Footnote 105

Dagegen gab es aber auch am mittleren Euphrat die ‚Nomadenscheichs‘, wie Ilâ, der nasīku von Laqê (vgl. Anm. 60), die den Assyrern eventuell weniger zivilisiert erschienen (vgl. Anm. 57), was sich in der Haar- und Barttracht zeigen könnte, z.B. bei den vier Gefangenen auf B 7 oben (Abb. 16); die sorgfältig herausgearbeiteten Unterschiede in dieser gestaffelten Viererreihe sind sicher beabsichtigt und deuten auf Unterschiede in Herkunft oder Status.

Daß auch Angehörige der zunächst revoltierenden, dann jedoch unterworfenen Stämme nicht als Feinde dargestellt werden, zeigt sich bei der Euphratüberquerung: Einheimische von Laqê, erkennbar an ihren Haarbändern, sind speziell im Wasser als Helfer eingesetzt. Hier agieren die fremden Haarbandträger völlig gleichberechtigt neben den assyrischen Soldaten: Letztlich helfen sie, das Boot des Herrschers ans Land zu ziehen.

Dies zeigt, daß Interesse an den Nachbarn, mit denen man ja auf unterschiedlichen Ebenen Austausch hatte ‒ nicht nur im Krieg und beim Tribut ‒, im Bild durchaus erkennbar ist. Vielerlei Beobachtungen, die in dem erhaltenen Textcorpus nicht zum Ausdruck kommen können, wurden mit Sorgfalt ausgeführt. So wurden nächste Nachbarn als den Assyrern vergleichbar charakterisiert, fernere als zwar fremdartig, aber doch nicht als Barbaren, dagegen die Bergbewohner oft nackt (bis auf die Helme) und damit als tatsächlich ‚Unzivilisierte‘.Footnote 106 Das Interesse an den Fremden, wie es in ihrer je nach Landschaft unterscheidbaren Wiedergabe zum Ausdruck kommt ‒ sehr viel detailreicher ausgeführt dann später auf den Reliefs des AssurbanipalFootnote 107 ‒, ist schon im 9. Jh. durchaus ausgeprägt.

Footnotes

Teil 2 dieses Aufsatzes, für den nächsten Band Iraq 81 vorgesehen, behandelt dann den Thronwagen, da er auf den Tributdarstellungen der Suḫäer auf den Bronzetoren von Balawat des Assurnaṣirpal erstmals belegt ist, und weitere Darstellungen eines von Menschen gezogenen Wagens. Für hilfreich kritische Kommentare danke ich A. Bagg, E. Fischer, S. Maul und A. Schmitt.

1 Reade (Reference Reade1985: 212f.) weist ‒ sehr zurückhaltend ‒ auf die Differenzen zwischen seinen Interpretationen und denen von Winter (Reference Winter1981: 15–19; Reference Winter, Harper and Pittman1983: 22‒24) hin, lediglich bei der Identifikation der Euphrat-Überquerung stimmen beide überein.

2 Zu neuerer Literatur zu Sūḫu vgl. Beaulieu Reference Beaulieu2012: 259‒262 s.v. Sūḫi/u, besonders 261f.

3 Wie dieser Bordürenmantel funktionierte, war auch manchen Handwerkern fraglich; bei erhobenen Armen wurde er oft lediglich um den Unterkörper geschlungen (Schwarzer Obelisk: Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 C1); er konnte auch gegürtet sein (Mallowan Reference Mallowan1966b: Abb. 371a; King Reference King1915: Taf. 22 Band IV unten, Taf. 28 Band V oben).

4 Vgl. auch Orlamünde Reference Orlamünde2011: Taf. 21. 22. 44. Zu weiteren Varianten vgl. Exkurs zum Rassam-Obelisk.

5 Hrouda Reference Hrouda1965: 36 Taf. 41, 2. 3, Schalgewand 1; Braun-Holzinger Reference Braun-Holzinger2009: 129f. s.v. Schalgewand, Typ 1a.

6 Bei einigen der Darstellungen des Assurnaṣirpal sind die Stoffenden mit den geknüpften Fransen von den fransengesäumten Webekanten unterschieden, die Stoffführung wird dadurch deutlicher (Budge Reference Budge1914: Taf. 29).

7 Balawat: King Reference King1915: Taf. 14 Band III unten.

8 Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 A2; Mallowan Reference Mallowan1966b: Abb. 371a; King Reference King1915: Taf. 62. 73.

9 Hrouda Reference Hrouda1965: 26, Taf. 3, 1‒3, Schalgewand 3; Braun Holzinger Reference Braun-Holzinger2009: 130 s.v. Schalgewand, Typ 3.

10 Auf L 6 Fransenschal gezeichnet, auf Photographie jedoch nicht zu erkennen; auf Palast-Tor R 7 zeigt beim Vordersten die Zeichnung einen kurzen Fransenschal, von dem auf der Photographie jedoch nichts zu sehen ist.

11 Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 B‒D 4; Brinkman Reference Brinkman1968: 187 mit Anm. 1148: “the suzerainty claimed by Assyria seems to have been merely nominal”. ‒ Yamada (Reference Yamada2000: 253f.) bringt diesen Tribut, der in den Annalen nicht erwähnt ist, mit Salmanassars Interessen in Babylonien in Zusammenhang; vgl. jedoch auch Beaulieu Reference Beaulieu2012: 261 s.v. Sūḫi/u.

12 Zu den Jagden des Salmanassar vgl. Yamada Reference Yamada2000: 185 mit Anm. 375. Zur Jagd des Assurnaṣirpal in dieser Region vgl. Anm. 53; de Odorico Reference De Odorico1995: 146f. ‒ Zu den Laubbäumen vgl. Bleibtreu (Reference Bleibtreu1980: 72‒74), die diese, nicht ganz überzeugend, mit Palmen identifiziert.

13 Assyrer tragen nur im Ausnahmefall (z.B. als Jagdgehilfen) ein Haarband: Der ‚Feldherr‘ (in manchen Fällen könnte es sich um den Kronprinzen handeln), der seinem Herrscher gegenübersteht, trägt ein vorne breites Band mit lang herabfallenden Enden, wie es auch die Königsmütze ziert; ein oder auch mehrere bartlose Assyrer, die auf den Reliefs des Assurnaṣirpal meist neben oder hinter dem Feldherrn stehen (Abb. 11, der vorderste Bartlose mit falschem Band?), tragen ein Haarband, das nach hinten breiter wird, bei dem jedoch nie die Bandenden gezeigt sind; Reade (Reference Reade, Luukko, Svärd and Mattila2009: 248f.) sieht darin einen Turban. Vgl. auch Reade Reference Reade1972: 93‒95.

14 Mallowan Reference Mallowan1966b: 448f. Abb. 371d (Babylonier), e‒g (Chaldäer). ‒ Auch auf den Reliefs des Tiglatpilesar III. tragen die Babylonier diese Frisur mit Haarband: Barnett, Falkner Reference Barnett and Falkner1962: Taf. 7. 10. 33. 34.

15 King Reference King1915: Taf. 15‒17 Band III unten (Hazazu), Band V oben; der Mantel des Anführers ist mit seinem schrägen Fransensaum ungewöhnlich (wohl falsch restauriert).

16 Ebd.: Taf. 21 Band IV oben. Wäfler (Reference Wäfler1975: 201f.) nimmt, allerdings ohne Begründung, für Band IV unten ebenfalls Bīt-Adini an, dort tragen jedoch die Gefangenen Turban und Mantel oder Überrock; Schachner (Reference Schachner2007: 222) nimmt für beide Streifen eine Darstellung der Stadt Dabigu an. ‒ Auf den Balawat-Toren des Assurnaṣirpal sind mehrfach Kämpfer von Bīt-Adini dargestellt, im Kriegsrock mit der üblichen Frisur, oft deutlich mit Haarband, s. dazu die Zusammenstellung unten Anm. 85‒87.

17 King Reference King1915: Taf. 40 Band VII unten.

18 Ebd.: Taf. 48‒53. 72‒77 Band IX und XIII (Haarband sehr deutlich); vgl. Anm. 37.

19 Ebd.: Taf. 67‒69 Band XII.

20 Ebd.: Taf. 62. 63 Band XI, Anführer oben mit lang herabhängendem Band, Anführer unten im assyrischen(!) Fransenschal.

21 Ebd.: Taf. 56 Band X, 3, Haarschopf jedoch manchmal in auffallend dicke Einzellocken unterteilt, auch bei dem Gepfählten! Allerdings scheint einer der assyrischen Soldaten ebenfalls mit diesen Locken versehen zu sein; so bleibt offen, ob es sich um eine Eigenheit des Handwerkers an dieser Partie des Bandes handelt oder um ein Versehen. Ob der einzelne Mann im Mantel, der von der Tigrisquelle zur Stadt läuft, ebenfalls diese Locken hat, ist nicht zu erkennen (ebd.: Taf. 59). Ebd.: Taf. 45, auf Band VIII (unten ohne Inschrift, oben Šubria) sind die nackten Gefangenen aus einer bergigen Gegend wie auf dem oberen Streifen mit ganz schlicht anliegendem Haar ausgestattet und unterscheiden sich so von allen anderen. Sonst werden Bergbewohner mit Helm wiedergegeben.

22 Mallowan Reference Mallowan1966b: 448f. Abb. 371d; die Manteldarstellungen sind merkwürdig; beim babylonischen Herrscher ist der breite Gürtel des Hemds zu sehen, obwohl der Mantel Ober- und Unterkörper bedeckt; beim assyrischen Herrscher entspricht der Mantel nicht dem üblichen Schalgewand Typ 1a, da er offenbar nur den Unterkörper bedeckt, im Gegensatz zur Darstellung des Herrschers auf der Seite des chaldäischen Tributs, ebd.: Abb. 371g, bei der jedoch der Saum des Mantels über der linken Körperhälfte unten in den Hemdsaum übergeht. Diese Details sind bei den Reliefs des Assurnaṣirpal im Nordwest-Palast stets absolut korrekt wiedergegeben, so wie sie der realistischen Drapierung entsprechen.

23 Hier schon deutlich mit den Falten im Rücken der babylonischen Hemden unterhalb des Gürtels (Hrouda Reference Hrouda1965: 39 Taf. 3, 4).

24 King Reference King1915: Taf. 62 Band XI oben.

25 Die vorderste Person dieser beiden Delegationen ist sehr viel kleiner und bartlos, trägt jedoch das gleiche Gewand wie die anderen Männer, könnte also ein prinzliches Kind sein. Allerdings ist der entsprechende kleine Mann auf der anderen Podestseite, der die Delegation von Unqi anführt, bärtig! Ein jugendlicher Prinz? Auf zwei Obeliskenfragmenten mit diesem Thema aus Assur (Orlamünde Reference Orlamünde2011: Taf. 4 I.6; 5 I.7) handelt es sich eindeutig um ein Kind. Yamada (Reference Yamada2000: 260f.) stellt die Belege zu Tribut, begleitet von vornehmen Kindern als Geiseln, bei Salmanassar zusammen (vgl. Anm. 84).

26 Den klassisch ‚assyrischen‘ Fransenschal trägt jedoch einer der Vornehmen von Bīt-Dakkūri auf dem Balawat-Tor des Salmanassar, der vordere der beiden mit erhobenen Händen (King Reference King1915: Taf. 62. 63 Band XI,4 unten).

27 Zu den Belegen, die teilweise alle drei Namen nennen, vgl. Brinkman, Reference Brinkman1968: 260; 198 Anm. 1213 weist Brinkman darauf hin, daß zu dieser Zeit die Assyrer mit diesem “most remote Chaldean tribe” wenig zu tun hatten. Vgl. auch Yamada Reference Yamada2000: 245f.

28 Gilzanu (Schwarzer Obelisk, Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 C1). ‒ Unqi (Schwarzer Obelisk, ebd.: Abb.152 A5). ‒ Israel (Schwarzer Obelisk, ebd.: Abb. 152 B2. C2. D2). ‒ Sidon/Tyros (King Reference King1915: Taf. 13. 14 Band III oben; Schachner Reference Schachner2007: Taf. 14 Band N). ‒ Karkemiš (King Reference King1915: Taf. 34 Band VI oben). Zu Bīt-Adini vgl. Anm. 16. ‒ Wäfler (Reference Wäfler1975: 163f. 218. 224) unterscheidet diese Turbane; es handelt sich jedoch nur um unterschiedliche Darstellungsweisen, einerseits bei Assurnaṣirpal auf den Palastreliefs stets mit deutlichen Windungen, bei Salmanassar jedoch sowohl auf der Thronbasis wie auch auf dem Schwarzen Obelisken vereinfacht, auf den Bronzetoren jeweils unterschiedlich auf Grund einer mehr oder weniger sorgfältigen Ausführung oder der unterschiedlichen Erhaltung. – Nur auf dem Schwarzen Obelisken wird unter dem Turban ein assyrisierender Haarbausch angegeben.

29 Unqi: Schwarzer Obelisk und Balawat-Tor Band III unten (nur Kämpfer im kurzen Rock) und Band V oben (vgl. Anm. 15); Gilzanu: Balawat-Tor Band VII unten (vgl. Anm. 17).

30 Daß Leute von Unqi (Hazazu an der Grenze zu Ḫatti) auf dem Balawat-Tor nicht mit Turban dargestellt wurden, bleibt eine Merkwürdigkeit, da die östlicheren Bewohner von Karkemiš (Band VI oben) den Turban tragen (vgl. jedoch unten zum Tempel-Tor des Assurnaṣirpal, L1 die Leute von Karkemiš mit Haarband). Allerdings sind auch die Leute von Hama mit dem Haarband wiedergegeben wie ihre Nachbarn von Bīt-Agusi.

31 Diese Rückseite wurde allerdings schon als versehentliche Übernahme aus dem Feld darüber (Tribut von Sūḫu) bezeichnet, da die Übereinstimmung allzu deutlich ist, bis hin zu den fehlenden Schuhen, vgl. Wäfler Reference Wäfler1975: 163 Anm. 840; Cifarelli Reference Cifarelli1995: 272.

32 Zwei äußerst ähnliche Elfenbeine mit Tributzügen (Mallowan, Davies Reference Mallowan and Davies1970: Nr. 67. 69) unterscheiden sich abgesehen von Einzelheiten des Tributs, die jedoch nicht charakteristisch sind, nur durch die Kopfbedeckungen: bei Nr. 67 mit Turban, bei 69 mit vorne breitem Haarband, beide Delegationen mit Schnabelschuhen.

33 Die Urartäer sind stets als kämpfende Feinde oder Gefangene wiedergegeben, nie als Tributbringer.

34 Schachner Reference Schachner2007: 233.

35 Ebd.: 197. 246; Yamada Reference Yamada2000: 240. 244. 261; Liverani Reference Liverani1992: 23f.

36 Vgl. Band X des Tores von Balawat, das in der Nähe der Tigrisquelle einen Einheimischen zeigt, der zur entfernten Stadt eilt, mit Mantel Variante a, aber ohne Turban; die Feinde vor der Quelle tragen jedoch dicke Locken, vgl. Anm. 21. Nach Schachner (Reference Schachner2007: 234) ist die Szene nach der Eroberung von Kulisi, das er versuchsweise in der Nähe von Uppumu und dem Tigristunnel lokalisiert, und nach der Episode an der Tigrisquelle zu setzen.

37 Zu den Haarbandträgern im Mantel von Unqi vgl. Anm. 29; auch der Herrscher von Hama auf seiner Kline trägt einen Mantel, flankiert wird er von zwei Frauen! Von den beiden Männern an den Zinnen trägt einer eventuell einen Fransenschal, sonst sind die Leute von Hama unbekleidet, vgl. Anm. 18. Vgl. auch Wäfler Reference Wäfler1975: 137 mit Anm. 705.

38 Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.89.7. ‒ Wäfler (Reference Wäfler1975: 86) behandelt diese Turbanträger unter Phönikien; Curtis Reference Curtis2007: 53‒57, mit neuen Aufnahmen und Korrekturen. Die vorderen Gefangenen tragen Turbane, die hinteren wohl Haarbänder, alle jedoch offenbar den gleichen Mantel mit Überwurf über der sichtbaren Schulter. ‒ Für weitere ältere Belege vgl. Orlamünde Reference Orlamünde2011: 21f. Taf. 5, I.7, für dies Fragment wird von Frahm (ebd.: 60) sogar eine Datierung in die Zeit des Tiglatpilesar I. vorgeschlagen.

39 Die Bezeichnungen B 20‒17 und B 11‒3 folgen dem Katalog in Meuszyński Reference Meuszyński1981, vgl. Taf. 1. 2.

40 Olmstead Reference Olmstead1918: 242; Reference Olmstead1923/1960: 92; Brinkman Reference Brinkman1968: 185 Anm. 1131.

41 Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III,18‒19: TA pa-an GIŠ.TUKUL.MEŠ-a dan-nu-te mNÍG.DU TA 70 ÉRIN.MEŠ-šú a-na šu-zu-ub ZI.MEŠ-šú a-na ÍD pu-rat-te im-qu-ut.

42 Reade Reference Reade1985: 212. Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 277) erwähnt zwar Sūḫu, nicht jedoch die Begebenheit mit Kudurru.

43 Reade Reference Reade1979: 63; Meuszyński Reference Meuszyński1981: Taf. 1; Winter Reference Winter1981: 15.

44 Der Vorderste, der sich schon mit erhobener rechter Hand ergibt, trägt als einziger das Band mit herabhängendem Ende.

45 Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 21‒22. Es sind Metallgefäße und Elephantenzähne, die bei den meisten Tributdarstellungen des Assurnaṣirpal vorkommen, auch bei denen von Sūḫu. Lebendige Elephanten von Sūḫu werden auf der Bankettstele erwähnt, eventuell als Besonderheit dieses Landes als Ausgangspunkt der Karawanenwege nach Westen, Beaulieu Reference Beaulieu2012: 259f. s.v. Sūḫi/u.

46 Viel diskutiert ist nach wie vor die spezielle Rolle der Bartlosen, wie sie bei Assyrern, Babyloniern und den Leuten von Sūḫu (Tempel-Tor R8) vorkommen, vgl. z.B. Tadmor Reference Tadmor, Parpola and Whiting2003: 603‒611; Collins Reference Collins, Cohen and Kangas2010: 188‒197. Pirngruber Reference Pirngruber, Wieshöfer, Rollinger and Lanfranchi2011: 306–309 hat nochmals klar herausgearbeitet (besonders deutlich gegen Tadmor), daß ša rēši keinesfalls stets mit Eunuch zu übersetzen ist. Zu den Darstellungen meint er S. 288: „Generell treten diese bartlosen Männer in den Reliefs aber in derart vielen verschiedenen Kontexten auf, daß es wohl unmöglich ist, sie alle unter einem einzigen Titel zu subsumieren.” Ebenso Groß, Pirngruber Reference Groß and Pirngruber2014: 173.

47 Er ist der einzige Gefangene mit Sandalen.

48 CAD s.v. bārû, b) b’ und c’ mit Verweisen auf bārû im Zusammenhang mit Truppen. Wie bārû zur Zeit des Assurnaṣirpal aussahen, wissen wir nicht; die kahlrasierten ‚Priester‘ mit hohen Mützen, die später die Kriegsstandarten begleiten, sind bei Assurnaṣirpal noch nicht belegt; kahlrasiert mit Mütze ist bei diesem Herrscher lediglich ein Mann bei der Schlachtung/Opferschau (Abb.12, B 7 oben); vgl. Seidl Reference Seidl2003‒2005: 644f. s.v. Priester B.I.§1.1.1.2.

49 So auch Schachner Reference Schachner2007: 189 Anm. 238. Der ‚Feldherr‘ kann es jedoch kaum sein, denn dieser, erkennbar an Tänie und Schurz, steht vor dem Herrscher, den Liegenden halb verdeckend. Vgl. Seidl Reference Seidl1995: 163 zu einer vergleichbaren Darstellung bei Tiglatpilesar III.

50 Reade Reference Reade1985: 212, mit überzeugendem Kommentar zu diesen Szenen.

51 Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 279) übernimmt zu Unrecht Winters Identifizierung mit Madara (5. Kampagne). Marcus (Reference Marcus and Liverani1995: 197f.) fügt den Ergebnissen von Reade nichts hinzu.

52 Azi-ili wurde von Assurnaṣirpal als LÚ.GAR (šaknu) eingesetzt (Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 I 89), wird dann jedoch bei seiner Revolte (III 30) ohne Titel genannt.

53 Daß sich die Platten B 20–19 mit der Löwen- und Stierjagd genau auf dieses Ereignis beziehen (so Marcus Reference Marcus and Liverani1995: 197), ist wenig wahrscheinlich, da A.0.101.1 III 48b Stiere und Strauße (Marcus schreibt “other animals”!) erwähnt werden, nicht Löwen.

54 Reade (Reference Reade1979: 64) sieht die Reihenfolge der Einzelszenen nicht unbedingt in einem chronologischen Ablauf: “Probably the reliefs were intended to give a generalized picture of the campaign or the campaigns by the representation of what may or may not have been specific episodes. It may equally be chance or design that the procession and review are central, framed by the more violent scenes on either side.” Vgl. auch Russell Reference Russell1999: 59‒61.

55 Daß im unteren Register von B 11-3 die Eroberung von Kaprabu in Bīt-Adini des 8. Feldzugs dargestellt ist, läßt sich nicht völlig ausschließen; diese zweite Euphratüberquerung wird allerdings weit weniger hervorgehoben als die der 7. Kampagne.

56 Weidner Reference Weidner1939: 15f. 66f. Abb. 13. 57; Meuszyński Reference Meuszyński1975b: 57 Abb. 1 (BM 13.57.36); Abb. 2 (Nimrud 20); Bleibtreu Reference Bleibtreu1977: 41‒43. Allerdings bleiben Zweifel, ob die Zeichnung von Layard (Or.Dr. III, N.W. X), nach der diese Fragmente so zusammengesetzt wurden, korrekt ist; bei der Auffindung war diese Platte wohl schon zerbrochen und nicht mehr vollständig (vgl. Weidner Reference Weidner1939: 68); zwei Einführende (der vordere ausnahmsweise bärtig) nebeneinander überzeugen nicht (vgl. auch Balawat, Tempel-Tor L3 [Barnett u.a. Reference Barnett, Curtis, Davies, Howard, Walker, Curtis and Tallis2008: Abb. 61. 62], auf dem der zweite Einführende eventuell zu Unrecht hier eingesetzt wurde, besser würde er in L4 passen). Beide Einführenden sind in Rückansicht gezeigt (beide von Layard falsch gezeichnet, die erhobene rechte Hand mit Innenfläche statt mit Außenfläche, auf den Originalbruchstücken jedoch korrekt).

57 Brinkman Reference Brinkman1968: 267 Anm. 1716; 274 Anm. 1767, die weniger babylonisierten Aramäerfürsten wurden nasīkāni genannt, die Chaldäer hingegenn ra'sāni (S. 265 Anm. 1705 ra'sāni allerdings erstmals bei Tiglatpilesar III. belegt); zum Herrscher von Sūḫu als LÚ.GAR.KUR (šakin māti) vgl. Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 I 100 (Ili-ibni) und III 17 (Kudurru). Liverani (Reference Liverani1992: 109) übersetzt jedoch stets “king”, sowohl bei šaknu wie auch bei šarru, da er eine Unterscheidung der Begriffe als eher “ideological” denn als “factual” ansieht. Vgl. auch Anm. 52.

58 Zu abweichenden Lockenstilisierungen vgl. auch Anm. 14. 36.

59 Die Beischrift mit Erwähnung von Hindanu auf einem Obeliskenfragment (Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.79; Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 141) bezieht Wäfler (Reference Wäfler1975: 237 mit Abb. 155) auf das untere Register mit Leuten mit Haarband; Bär (Reference Bär1996: 102f. Abb. 32) ordnet sie dem oberen Register zu, auf dem die Köpfe der Tributbringer jedoch nicht erhalten sind. Auf den Obelisken aus Assur befindet sich die Inschrift immer über dem Bildfeld (Orlamünde Reference Orlamünde2011: 10; ebenso Reade Reference Reade1981: 153).

60 Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 45. 46: mi-la-ana-si-ku šá KUR la-qe-e … a-na URU-ia aš-šur ub-la.

61 Thomason (Reference Thomason2001: 70) legt bei ihrer Interpretation der landschaftlichen Elemente auf den Thronsaalreliefs die nicht überzeugenden Zuschreibungen von Winter zu Grunde.

62 Auffallend sind hier die Kriegswagen der Feinde (mit 8 Speichen!), auf deren große Zahl Assurnaṣirpal bei der Eroberung von Laqê hinweist (Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 26‒50).

63 Reade Reference Reade1985: 212f.: “The enemy in fact wear, so far as can be seen, high turbans such as are characteristic of the people of Carchemish (King Reference King1915: Pls. XXXI‒XXXIV; Barnett 1973: Pl. facing p. 22).” 1985 waren die Balawat-Tore des Assurnaṣirpal noch nicht publiziert.

64 Meuszyński Reference Meuszyński1981: Taf. 5. 6; Bär (Reference Bär1996: 69‒75) beschreibt zwar die unterschiedlichen Bärte bis in jedes Detail, erkennt aber nicht die Aussagekraft der Kleidung und nimmt für alle Tributbringer die „gleiche Nationalität“ an.

65 Meuszyński 1957a: 57f. Abb. 22 (Berlin, VA 8747).

66 Bei zwei der Varianten der Delegation von Unqi auf dem Schwarzen Obelisken (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 C5 und D5) und auf einem Elfenbein (vgl. Anm. 32). ‒ Auf den Bronzebändern von Balawat sind die Schuhe meist nicht deutlich zu erkennen. Orlamünde Reference Orlamünde2011: Taf. 16 II.2 (auf Taf. 18/19 II.28 ist die Umzeichnung mit Schnabelschuhen eventuell nicht korrekt).

67 Auf der Thronbasis tragen alle Chaldäer Sandalen. Bei WFL 21 aus dem Nordwest-Palast (Abb. 17) sind vergleichbare Männer offenbar barfüßig; vgl. jedoch Reade (Reference Reade1980: 9) mit der Feststellung, daß Sandalen oft nur angedeutet, aber letztlich nicht im Detail ausgeführt wurden.

68 Der sonst weitgehend durch den Turban verdeckte hochgebundene Haarschopf ist hier deutlich erkennbar.

69 Reade Reference Reade1980: 1‒22, bes. 19f. zum Verhältnis des Texts zu den Darstellungen. Ebd.: 16‒19 Walker zu dieser Problematik. Vgl. auch Bär Reference Bär1996: 93f.

70 Die einzige Ausnahme wäre Fragment III D2 mit Turban (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 138m), eine Variante, die sich jedoch in keinem der Friese wiederholt. Auf D4 (ebd.: Abb. 138n) handelt es sich eindeutig um die assyrisierende Frisur mit Haarband.

71 Einige Lastenträger im kurzen Mantel oder kurzen Wickelrock, einige Männer im langen Wickelrock und ein Mann im schlichten Hemd (Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 138e).

72 Bär (Reference Bär1996: 92) unterteilt in 4 Typen und manche Varianten; die über die Schultern geworfenen Stoffbahnen sind jedoch gegen Bär (Typ 1 erste Variante und Typ 2) eher als textiler Tribut zu werten.

73 Auf den Reliefs des Thronraums ist sie nicht zu erwarten, da dort die Haarbandträger nur als Kämpfer im kurzen Rock oder als Gefangene im langen Hemd, eventuell ihrer Mäntel schon beraubt, auftreten.

74 Bär (Reference Bär1996: 97) schlägt auf Grund der Tributgaben vor, hier Nordwestsyrer zu sehen (Pattina oder Bīt-Adini); Walker (vgl. Anm. 69) hat hingegen in seinen Anmerkungen zu den ‘captions’ deutlich herausgearbeitet, daß die dort genannten Tributgaben weit verbreitet sind und nicht auf eine bestimmte Gegend hindeuten. Die Leute von Bīt-Adini werden jedoch bei Assurnaṣirpal nie mit Mantel dargestellt, falls Palast-Tor L1 (Sarugi) und Tempel-Tor R5 (Azamu) wirklich zu Bīt-Adindi gehören; zu Bīt-Adini bei Salmanassar vgl. Anm. 16.

75 Auf L1 und R7 handelt es sich um Feldzugstribute, dem Herrscher folgt sein Streitwagen; auf R6 steht der Herrscher vor einer Stadt, eventuell ist dies ein Versehen, da auch die Tributbringer aus ihrer Stadt kommen, ein Szenentyp, der sonst auf diesen Bändern nicht belegt ist.

76 Diese sind klar als ‚Beute‘ nach Eroberung einer Stadt zu erkennen; zu šallatu als Beute und als Gefangene gleichermaßen vgl. Yamada Reference Yamada2000: 226‒228. 260f.

77 Zur Problematik der Identifizierung bestimmter Städte auf neuassyrischen Darstellungen vgl. Schachner Reference Schachner2007: 133; Jacoby Reference Jacoby1991: 112‒131; Wicke Reference Wicke2013: 162.

78 Eroberte Städte: Palast-Tor L2. 7 (auf rechteckiger Plattform); R2. 3 (bei L3 ein zusätzlicher Turm an einem Ende); Tempel-Tor L7; R2 (Tore in den äußeren Mauern); R7.

79 Morandi Bonacossi (Reference Morandi Bonacossi and Rova2000: 225 Anm. 32) schlägt eine Lesung Ellipu vor; von Yamada (Reference Yamada2000: 74 Anm. 188) versuchsweise als sa-[z]a-ba gelesen; diese Lesung jedoch von Walker (in Barnett u.a. Reference Barnett, Curtis, Davies, Howard, Walker, Curtis and Tallis2008: 32) als unwahrscheinlich betrachtet. Bagg Reference Bagg2007: RGTC 7/1, 266 s.v. Ul(l)uba 1, als Stadt in Ḫatti im engeren Sinn; eine Verbindung zu Ulliba im oberen Tigrisgebiet hält Bagg für äußerst problematisch.

80 Auf Tempel-Tor R1 (Balawat) eine ausgedehnte Anlage mit fünf Türmen; auf R3 sechs Türme (Mitteltrakt auf Erhöhung); auf R5 ebenfalls fünf Türme. Zum Palast-Tor R6 vgl. Anm. 75.

81 Zur Datierung des Palastes vgl. Reade Reference Reade1985: 203‒207; Russell Reference Russell1999: 14‒19.

82 So auch, allerdings ohne Begründung, Cifarelli Reference Cifarelli1995: 267. Wicke (Reference Wicke2013: 162) hält auch Ninive für möglich, jedoch wird auf Tempel-Tor L6 der Tribut des Kudurru genannt, die 6. Kampagne, die gegen Kudurru, geht allerdings von Nimrud aus.

83 Nur einmal dargestellt auf Tempel-Tor L2; vgl. Wäfler Reference Wäfler1975: 253‒258; Schachner Reference Schachner2007: 194‒196; im Nordwest-Palast deuten nur WFL 19. 23. 24 (Paley/Sobolewski Reference Paley and Sobolewski1987: Taf. 5) mit Bergschuppen auf eine solche Kampagne hin.

84 Die ‚Phöniker‘ als Vornehme mit reichen Tributgaben: Tempel-Tor L4. 5. R4, in Mänteln der Variante a oder b; bei R4 auch ausnahmsweise der phönikische Herrscher(?) in Proskynese und ein Kind(?) als erste Person hinter dem Einführenden. Der Kopf dieser kleinen Person ist schlecht erhalten, ein Turban ist jedoch wenig wahrscheinlich, so daß es sich wohl um ein weibliches Kind handelt. Vgl. auch Schachner Reference Schachner2007: 46 mit Taf. 5, 32a zu Band V unten mit zwei Kindern. Zu Kindern als Geiseln vgl. Anm. 25. – Bei den Gefangenen mit hinter dem Rücken zusammengebundenen Armen ist der Mantel nur um den Unterkörper geschlungen, wohl auch bei R1 (Umzeichnung nicht korrekt).

85 Bīt-Adini (Sarugi): Palast-Tor L1. ‒ Sūḫu: Palast-Tor R7; Tempel-Tor R1, eventuell auch R6, zur Vermutung, daß Suḫäer auch den Fransenschal tragen vgl.Anm. 10).

86 Sūḫu: Tempel-Tor L6. R3(?). ‒ Bīt-Adini (Azamu): Tempel-Tor R5; eventuell auch auf Tempel-Tor L3.

87 Bīt-Adini: Palast-Tor L2. 7; R2; Tempel-Tor R2. 7. ‒ Bīt-Jaḫiri: Palast-Tor R3.

88 Grayson Reference Grayson1991: RIMA 2 A.0.101.1 III 56‒69; Wäfler Reference Wäfler1980/81: 87‒89; Liverani Reference Liverani1992: 73; Bagg Reference Bagg2007: RGTC 7/1, 96 s.v. Ḫatti; Baker, Reference Baker2002, 1088f. s.v. Sangara. Bei den Kämpfen gegen Turbanträger wird der Herrscher Sangara genannt (Palast-Tor L3. 6), in den Annalen wird der große Tribut von Karkemiš ebenfalls von Sangara geleistet; Hinweise auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen fehlen. Eine etwas phantasievolle Erklärung wäre, daß hier im Gegensatz zu den Kämpfern und Gefangenen von Ḫatti (Palast-Tor L3. 6. 8; R1. 8) bei dem friedlichen Durchmarsch während der 9. Kampagne die Tributbringer von Karkemiš in ihrem Aussehen den näheren Nachbarn angeglichen wurden.

89 Reade (Reference Reade and Larsen1979c: 339) sieht die Intention der Darstellung der Feldzüge weniger als Abschreckung, wie oft unterstellt wird, sondern als “preaching to the converted”, das heißt, es waren Kämpfe, an denen eventuell sogar manche der Betrachter teilgenommen haben.

90 Cifarelli Reference Cifarelli1995: 32. 49: “targeted at a powerful, elite, male, Assyrian audience”. S. 46 meint sie, daß hochrangige Fremde allenfalls bis in den großen Hof vorgelassen wurden, in dem Tribut, der in Assyrien abgeliefert wurde, dargestellt war. So auch Reade Reference Reade and Larsen1979c: 335f. 338. Fales (Reference Fales2009: 281–284) hat übersichtlich zusammengestellt, welche Betrachter in den unterschiedlichen Palastteilen in Frage kommen. Zusammenfassend Collins Reference Collins, Brown and Feldman2014: 621f. Liverani Reference Liverani, Gaspa, Greco, Morandi Bonacossi, Ponchia and Rollinger2014 trägt nichts Neues zur Fragestellung bei, berücksichtig die archäologische Literatur kaum oder lehnt sie (Anm. 39) kommentarlos ab. Bagg Reference Bagg and Battini2016: 62, hat überzeugend dargelegt, daß der Begriff „Propaganda“ auf die Aussagen der Reliefs nicht zutreffen kann, da es kein entsprechendes Publikum gab. Zu den Adressaten s. Abb. 6.13 und 6.14.

91 So noch Russell 1985: 223‒262. Ebenso Winter Reference Winter1981: 29‒32.

92 Reade (Reference Reade1979b: 64) hat schon vorgeschlagen, dies Lager auf beide Szenenfolgen (oben und unten) zu beziehen.

93 Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 132a 2. Register; Reade 1975: 129‒150 Taf. 28.

94 Cifarelli Reference Cifarelli1995: 111 (Broken Obelisk); 114‒127 (White Obelisk); 132 (Tukulti-Ninurta II); 244f.

95 Die Lullubäer auf der Naramsin-Stele (Orthmann Reference Orthmann1975: Taf. 104); für die Schuhe vgl. das Kalki-Siegel (Collon Reference Collon1987: Nr. 641).

96 Cifarelli Reference Cifarelli1995: 291‒301; Reference Cifarelli1998: 210‒228, bes. 214.

97 So beziehen sich ihre Textbeispiele (Cifarelli Reference Cifarelli1998: 215) auch nicht auf Fremdlinge. Daß die sog. laban appu-Geste des Herrschers vor der Gottheit den erhobenen Händen der vornehmen Tributbringer entspricht (216f.), ist nicht überzeugend, da der Gebetsgestus stets nur mit der rechten Hand durchgeführt wird.

98 Auch assyrische Lastenträger gehen gebeugt wie die fremden Tributträger.

99 Seidl Reference Seidl2006‒2008: 12f. s.v. Proskynese; dennoch wird hier der besseren Verständlichkeit halber das Wort Proskynese für das Niederfallen vor einer Person beibehalten.

100 Assurnaṣirpal: Balawat, Tempel-Tor R4; Mallowan, Davies Reference Mallowan and Davies1970: Taf. 4 Nr. 4; Salmanassar: Schwarzer Obelisk: Börker-Klähn Reference Börker-Klähn1982: Abb. 152 A 1. 2.

101 Salmanassar: Balawat-Tor Band XIII unten; zu Recht weist Schachner (Reference Schachner2007: 59 und 67f.) auf das Pferd ohne Reiter hin, das dem Knienden zuzuordnen ist. Schon Unger (Reference Unger1920: 78‒80; auch zitiert bei Yamada Reference Yamada2000: 177 Anm. 349) deutet ihn als Assyrer. ‒ Vgl. auch Barnett, Falkner Reference Barnett and Falkner1962: Taf. 84. 85.

102 Salmanassar: Balawat-Tor, Band X oben; die Knienden tragen alle den kurzen assyrischen Fransenschal. Diesen drei Assyrern sind die folgenden drei leeren Streitwagen zuzuordnen; es handelt sich also eindeutig um drei Personen, nicht um eine Person in unterschiedlichen Haltungen. Cifarelli (Reference Cifarelli1995: 300f.; Reference Cifarelli1998: 218 Abb. 14) hat nicht erkannt, daß es Assyrer sind. 303f. vermag sie den liegenden Assyrer auf B 18 unten nicht zu erklären, zumal ihr offenbar die Vergleichsbeispiel nicht bekannt sind, vgl. auch Anm. 49. 101.

103 King Reference King1915: Taf. 13; weder die Frau noch der Mann vor ihr gehören zum Tributzug, der ja mit seinem Anführer vor dem Herrscher ankommt, sondern es sind die für den Tribut Verantwortlichen, die in ihrer Stadt bleiben.

104 Cifarelli Reference Cifarelli1995: 296; auf dem Tempel-Tor des Assurnaṣirpal ist die Haltung der Tributbringer von Sūḫu und von anderen Staaten stets sehr ähnlich.

105 Zu weiteren Herrschern von Sūḫu und ihrem Anspruch, ihre Genealogie auf Hammurapi zurückzuführen, vgl. Beaulieu Reference Beaulieu2012: 261 s.v. Sūḫi/u.

106 Diese Unterscheidungen richteten sich nicht nach strikten geographischen Bereichen und schon gar nicht nach Bevölkerungsgruppen bestimmter Sprachzugehörigkeit.

107 Dazu ausführlich Collins Reference Collins, Brown and Feldman2014: 631–635. Unterschiedliche Gesichtstypen ließen sich allerdings im 9. Jh. noch nicht feststellen, mit Ausnahme der afrikanischen Bevölkerungsgruppen, z.B. bei einem Relieffragment aus Assur (Orlamünde Reference Orlamünde2011: I 18. 20 Taf. 8. 9). Die Ausführungen von Brown (Reference Brown, Brown and Feldman2014: 515–542) fußen auf einer mangelhaften Kenntnis des Materials und einer mangelhaften Auswertung der bisherigen Literatur.

References

Bibliographie

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Figure 0

Abb. 1 Nordwest-Palast G 10 (Budge 1914: Taf. 35)

Figure 1

Abb. 2 Schwarzer Obelisk, Tribut von Suḫu (Börker-Klähn 1982: Abb. 152 C4)

Figure 2

Abb. 3 Schwarzer Obelisk, Tribut von Israel (Börker-Klähn 1982: Abb. 152 C2)

Figure 3

Abb. 4 Thronbasis des Salmanassar, Begegnung des assyrischen und babylonischen Herrschers (Mallowan 1966b: Abb. 371d)

Figure 4

Abb. 5 Thronbasis des Salmanassar, Tribut der Chaldäer, 1. und 2. Delegation (Mallowan 1966b: Abb. 371 g)

Figure 5

Abb. 6 Thronbasis des Salmanassar, Tribut der Chaldäer, 3. Delegation (Mallowan 1966b: Abb. 371f)

Figure 6

Abb. 7 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 18–17 (Meuszińsky 1981: Taf. 1)

Figure 7

Abb. 8 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 18 oben (Budge 1914: Taf. 13 oben)

Figure 8

Abb. 9 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 17 oben (Budge 1914: Taf. 13 unten)

Figure 9

Abb. 10 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 18 unten (Budge 1914: Taf. 20 oben)

Figure 10

Abb. 11 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 17 unten (Budge 1914: Taf. 20 unten)

Figure 11

Abb. 12 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 11–3 (Meuszińsky 1981: Taf. 2)

Figure 12

Abb. 13 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 3 oben (Budge 1914: Taf. 18 oben)

Figure 13

Abb. 14 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 10 unten (Budge 1914: Taf. 21 unten)

Figure 14

Abb. 15 Thronraum, Nordwest-Palast, Reliefs B 7–6 (Meuszińsky 1981: Taf. 2,3)

Figure 15

Abb. 16 Thronraum, Nordwest-Palast, Relief B 7 oben (Budge 1914: Taf. 16 oben, Ausschnitt)

Figure 16

Abb. 17 WFL 21, Nordwestpalast (Barnett/Falkner 1962: Taf. 124)

Figure 17

Abb. 18 Thronraumfassade E 1–4, Nordwest-Palast (Meuszińsky 1981: Taf. 6)

Figure 18

Abb. 19 Thronraumfassade D 4–8, Nordwest-Palast (Meuszińsky 1981: Taf. 5)

Figure 19

Abb. 20 Thronraumfassade D 7, Nordwest-Palast (Budge 1914: Taf. 28)

Figure 20

Abb. 21 Rassam-Obelisk (Börker-Klähn 1982: Abb. 138 f)

Figure 21

Abb. 22a Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 1 (Ausschnitt)

Figure 22

Abb. 22b Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, L 6 (Ausschnitt)

Figure 23

Abb. 22c Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 6 (Ausschnitt)

Figure 24

Abb. 22d Balawat, Tempeltor des Assurnaṣirpal, R 3 (Ausschnitt)